Zurück im Club

Citroën C5 X im MagazinGolf-Test

 

Nach fast zehnjähriger Abstinenz hat Citroën wieder eine grosse Reiselimousine im Programm. Optisch geht der C5 X zwar neue Wege, in puncto Komfort bleibt er der Markentradition aber treu.

Lange ist’s her, seit es sich mit einem Citroën vor dem Clubhaus Eindruck schinden liess. Die Ära repräsentativer Limousinen endete sang- und klanglos mit dem Aus des C5 vor fast einer Dekade. Seither bäckt der Traditionshersteller eher kleinere Brötchen, pardon Baguettes, und verweist anspruchsvollere Kundschaft an seine Nobeltochter DS. Doch nun meldet sich die Marke in den oberen Gefilden zurück. Und zwar ganz so, wie es der französischen Etikette entspricht: mit einem Modell, das vor Eigenwilligkeit nur so strotzt. Voilà, der neue C5 X, quasi der John Daly unter den Automobilen.

Die einerseits elegant in die Länge gestreckte, andererseits mit robustem Kunststoff beplankte und leicht höher gelegte Karosserie gibt mehr Rätsel auf als ein unspielbarer Ball im Bunker. Handelt es sich bei diesem 4,81-Meter-Gefährt etwa um eine Limousine? Um einen Kombi? Oder eher um einen SUV?

Alles und nichts davon, so die nonchalante Antwort. Viel wichtiger ist ohnehin, was die spezielle Formgebung bringt: nebst neugierig bis irritierten Blicken nämlich einen guten Kompromiss aus erhöhter Sitzposition und satter Strassenlage sowie feudale Platzverhältnisse für einen Flight plus Golfbags.

Erhältlich ist der Citroën C5 X ab 38 690 Franken als konventioneller 130-PS-Benziner oder ab 46 190 Franken als 225 PS starker Plug-in-Hybrid. Letzterer kombiniert einen 1,6-Liter-Vierzylinder mit einem 81-kW-Elektromotor und stromert bei vollgeladenen Akkus rund 50 Kilometer weit und auf der deutschen Autobahn bis zu 135 km/h schnell, ohne dabei an einen dahin tuckernden Golf-Cart zu erinnern.

Zugegeben, wer’s sportlich mag, kommt erst nach der Ankunft beim Golfplatz auf seine Kosten (selbst im Sportmodus empfiehlt sich das Modell nicht gerade zum Kurvenräubern). Der Markentradition grosser Reiselimousinen verpflichtet, hat Citroën dem C5 X dafür eine bemerkenswert komfortable Abstimmung spendiert, bei der sich die Federung mithilfe von Sensoren den Bodengegebenheiten anpasst. So geschmeidig, wie der Franzose über unebene Fahrbahnen gleitet, könnte man auch rohe Eier statt Golfbälle transportieren.

Hinzu kommen üppig gepolsterte Sitze. Eine vorzügliche Schalldämmung, damit vom Antrieb selbst dann nichts zu hören ist, wenn der Antrieb im Hybrid- statt im Elektromodus arbeitet. Eine sanft schaltende Achtgang- Automatik. Angenehme Materialien in einem aufgeräumten Interieur. Ein intuitiv bedienbares Infotainmentsystem, neben dem auch einige gute alte Knöpfe und Schalter für die Lautstärkenregelung und die Bedienung der Klimaanlage Bestand haben. Und nicht zuletzt eine Vielzahl elektronischer Helfer, die beim Staufahren oder Rangieren assistieren und vor Kollisionen warnen.

Man kann sich jedenfalls gut vorstellen, mit dem C5 X nicht nur vor dem nächstgelegenen Clubhaus Eindruck zu schinden, sondern gerne auch vor einem, das ein paar Dutzend, ach was, hundert bis tausend Kilometer weiter entfernt liegt. 

Würfel für die Zukunft

Wie die meisten Autobauer strebt auch Citroën eine rein elektrische und nachhaltige Zukunft an – verbunden aber mit dem Anspruch, erschwinglich zu bleiben. Die Konzeptstudie Oli zeigt, welche Ideen dem Hersteller dafür vorschweben: Um das Gewicht niedrig zu halten, ohne auf teures Alu oder Karbon zurückgreifen zu müssen, bestehen Motorhaube, Dach und Ladefläche hauptsächlich aus verstärktem Recycling-Karton. Die Sitze und Bodenmatten beinhalten ein ähnliches Material wie Sneakersohlen und kommen weitgehend aus dem 3-D-Drucker. Die Rolle des Infotainmentsystems soll wiederum das eigene Handy übernehmen, wobei die Nutzeroberfläche ähnlich wie bei einem Head-up-System an die Windschutzscheibe projiziert wird.

Son-Nim-Philosophie

Eines der Grundprinzipien der koreanischen Son-Nim-Philosophie ist es, alle Personen wie besonders geschätzte Gäste zu behandeln, damit sie sich wohlfühlen und all ihre Bedürfnisse erfüllt werden. In diesem Sinne verfügt der G90 über zahlreiche Features, die das Leben des Besitzers sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Fahrzeugs wesentlich praktischer und bequemer machen. Lawrence Hamilton, der Managing Director von Genesis Motor Europe: «Das körperliche und emotionale Wohlbefinden der Passagiere steht beim G90 im Mittelpunkt. Die Limousine wurde so konzipiert, dass sie sowohl die Sinne anregt als auch eine entspannte Atmosphäre schafft.»

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