Vom Probeschwung zum Schwung

Machst du einen Probeschwung oder nicht? Es gibt leider viele Amateure, die glauben, der Probeschwung sei nicht notwendig oder gar hinderlich.

Die Frage lautet: Wozu kannst du den Probeschwung nutzen? Viele setzen den Probeschwung beispielsweise ein,

  • um das Gefühl des Schwungs zu finden
  • um die Länge des Schlägers zu spüren (Gras leicht wischen)
  • um eine freie körperliche Bewegung zu üben.

Das ist leider nicht präzise genug, um sich optimal auf den Schwung vorzubereiten.

Eine spannende Übung
Finde einen Ort beim Chipping-Grün, wo du auf drei verschiedene Fahnen in einer Entfernung von ca. 5 bis 20 m spielen kannst. Wähle deinen Schläger (z.B. Sand Wedge, Pitching Wedge oder 8-Eisen) und stelle dir vor, wie der Ball zur ersten Fahne fliegen wird. Stelle dir die ganze Flug- und Rollbahn vor. Nenne diese Vorstellung Bild 1.

Mache jetzt einen Probeschwung und stelle dir vor, wie der Ball mit diesem Schwung fliegt (Bild 2). Vergleiche und wiederhole, bis Bild 2 mit Bild 1 verschmilzt. Achte darauf, wo deine Aufmerksamkeit beim Probeschwung liegt, um den Schwung so ausführen zu können, dass der Ball möglichst so fliegt, wie du dir das vorstellst und wie du es wünschst.

Versuche, deine Aufmerksamkeit auf folgende Elemente zu richten:

  • den Rhythmus
  • das Tempo einen gleichmässigen Händedruck
  • eine frei fliessende Bewegung
  • die Flugbahn, den Landepunkt, das Loch
  • das Gewicht des Schlägers, die Fliehkraft
  • das Gefühl und / oder den Ton des Kontakts

Welcher Gedanke hilft dir am meisten? Sobald du weisst, welche Gedanken dir den bestmöglichen Schwung vermitteln, spielst du den Ball konsequent mit diesen Gedanken im Kopf.

Die grosse Schwierigkeit
Es ist extrem schwierig, den Schwung mit den gleichen Gedanken durchzuführen wie den Probeschwung. Plötzlich tauchen Druck und Erwartungen auf. Das Nervensystem will unter diesen Umständen immer zu Bekanntem zurückkehren, z.B. zu einem technischen Schwunggedanken, zur Ballorientierung (wie treffe ich den Ball optimal) usw. Somit wird der Schläger gesteuert, kontrolliert, und es kann kein freier Schwung entstehen. Es entwickeln sich körperliche Anspannungen. Darunter leidet der Kontakt mit dem Ball, und dieser fliegt leider nicht wie gewünscht zum Ziel.

Deine Aufgabe
Bleibe während des Schwungs bei den Gedanken, die dir beim Probeschwung am meisten geholfen haben und versuche, diesen Probeschwung möglichst genau zu wiederholen. Du wirst überrascht sein, wie gut das funktioniert. Wenn du das oft genug übst, werden diese Gedanken zur Normalität. Resultat: Du spielst deutlich präziser und konstanter.

Beitragsbild: GettyImages

Rolf Stauffer

ist Inhaber, CEO und ­Head Coach von BodyMind.Golf und unterrichtet Golfer und Golferinnen aller Spielstärken seit 1995.

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