Die Natur erwacht und der Golfplatz ruft, doch am liebsten würdest du nur schlafen? Zeit für eine Detox-Kur, die den Körper entgiftet und ihm neue Vitalität verleiht.
REZEPTE: NICOLE BERNET OPPERMANN | FOTOS: ANDRÉ OPPERMANN
Wer im Winter mit Fondue, Raclette, Guetzli und Alkohol über die Stränge geschlagen hat, kämpft im Frühling oft mit Müdigkeit, Konzentrations-
schwierigkeiten, Kopfschmerzen und anderen Beschwerden – ein Zeichen dafür, dass die Entgiftungsorgane mit ihrer Arbeit nicht nachkommen. Der Beginn der wärmeren Jahreszeit ist deshalb der ideale Zeitpunkt für ein Detox-Programm. Dabei muss es nicht gleich eine radikale Kur sein, bei der ausschliesslich Flüssigkeiten konsumiert werden. Schon eine konsequente Auszeit von belastender Nahrung und die Beachtung einfacher Grundregeln können dem Organismus helfen, sich von toxischen Stoffen zu befreien und wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Als netter Nebeneffekt purzeln meist auch noch ein paar Pfunde.
Hier sind drei Inspirationen für ein – möglichst zwei- wöchiges – Programm:
1. Morgenroutine
Wer den Tag mit einem Mix aus lauwarmem Wasser, frisch gepresster Zitrone, Apfelessig und Salz startet, hat schon viel für seine Gesundheit getan. Das lauwarme Wasser kurbelt die Verdauung an und füllt den über Nacht geleerten Feuchtigkeitsspeicher auf, das Salz versorgt mit Elektrolyten, der Apfelessig setzt den pHWert herab und die Zitrone spendet Vitamin C.
Detox-Wasser
2,5–3 dl lauwarmes Wasser
2 EL Zitronensaft
½ TL Apfelessig
1 Prise Salz
2. Mahlzeitenersatz oder Snack
Frisch gemachte Detox-Smoothies sind eine tolle und einfache Möglichkeit, dem Körper genau die Nährstoffe zuzuführen, die er jetzt braucht, ohne ihn zu belasten. Zum Beispiel mit Apfel, Rüebli, Minze und Grapefruit. Die Triterpenoide in der Apfelschale schützen die Leberzellen, die Carotinoide im Rüebli schützen die Organe vor Oxidationsschäden, während die Grapefruit Enzyme enthält, die die Leberentgiftung unterstützen, und Minze tonisierende und abschwellende Eigenschaften hat.
Detox-Smoothie
1 Apfel mit Schale
1 Grapefruit ohne Schale
2 Rüebli
1–2 Zweige frische Minze
Statt Kaffee: Ein Glas lauwarmes Wasser mit Zitrone, Apfelessig und Salz am Morgen kurbelt die Verdauung an.
3. Mittag- oder Abendessen
Das Geheimnis einer guten und genussvollen Mahlzeit? Konzentriere dich nicht auf das, was du nicht essen darfst, sondern gehe gezielt auf Nährstoffsuche. Kombiniere all das, was dir guttut und schmeckt. Zum Beispiel Spargeln, die mit ihrem probiotischen Insulin gut für die Darmflora sind, viele B-Vitamine enthalten und devitalisierende Gifte ausschwemmen. Lachs, dessen Omega-3-Fettsäuren Herz und Blutgefässe schützen und den Stoffwechsel ankurbeln. Ingwer mit seinen entzündungshemmenden und durchblutungsfördernden Eigenschaften. Granatapfelkerne, die reich an ungesättigten Fettsäuren und Isoflavonen sind. Bärlauch, der den Kreislauf und die Verdauung anregt und den Giftstoffabbau fördert. Und so weiter.
Spargelgemüse mit Lachs im Aromapäckchen, mit Kräuteröl und Granatapfelkernen 1 Bund Spargeln grün
1 Bund Spargeln weiss
600 g frischer Bio-Lachs
4 Radieschen, in feine Scheiben geschnitten
1–2 Handvoll Granatapfelkerne
1 Prise Salz und Pfeffer
Kräuteröl:
½ Bund glatte Petersilie
½ Bund Bärlauch (oder Basilikum)
1 Stk. Ingwer
1 dl Olivenöl, kaltgepresst
1 Spritzer Zitrone
1 Prise Salz
Und so geht’s:
Spargel waschen, schälen und holzige Ende abschneiden. Spitzen abtrennen und die restlichen Stangen schräg in feine Scheiben schneiden. Lachs abbrausen, trocken tupfen und in grobe Würfel schneiden.
Für das Kräuteröl die frischen Kräuter mit Olivenöl, Ingwer, Zitrone und Salz im Mixer pürieren. Den Lachs mit ein paar EL Kräuteröl marinieren. Backofen auf 140° C Umluft vorheizen.
Für die Aromapäckchen 4 Bögen Backpapier ausbreiten. Spargel, Radiesli und Lachs in der Mitte verteilen. Jeweils mit dem Kräuteröl beträufeln und gut salzen und pfeffern. Päckchen verschliessen. Das Papier dafür falten und zusammenbinden.
Päckchen nebeneinander auf ein Blech setzen und im vorgeheizten Ofen während ca. 20–25 Minuten garen. Mit Kräuteröl und frischen Granatapfelkernen bestreuen – en Guete!
Gifte raus, Nährstoffe rein
Vermeiden: alle Arten von Zucker, Milchprodukte, Weissmehl, Fertiggerichte, rotes, geräuchertes und gepökeltes Fleisch, Koffein und Alkohol. Finger weg insbesondere auch von Fertig-Smoothies, die durch ihren hohen Fruchtzuckeranteil wahre Kalorienbomben sind.
Stattdessen: 2–3 Liter Wasser oder Kräutertee pro Tag, frisches Obst und Gemüse in Bio-Qualität, insbesondere Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, fermentierte Nahrungsmittel, Nüsse und Saaten, gesunde Fette, mageres Fleisch und Fettfische wie Lachs und Forelle sowie Kräuter und Gewürze.
Nicole Bernet Oppermann
hatte schon viele Jahre in der Gastronomie gearbeitet, unter anderem einen Gasthof geführt, ein Catering-Business aufgebaut und Kochkurse gegeben, ehe sie sich 2019 zur Ernährungstherapeutin ausbilden liess. Ihr Spezialgebiet sind die individualisierte Ernährung nach Traditioneller Europäischer Medizin (TEM) und die «SWAMI GenoType»-Ernährung basierend auf Forschungsergebnissen aus der Epigenetik. Ihre grosse Leidenschaft aber ist noch immer das Kreieren von einfachen, saisonalen und kreativen Gerichten. Für das «MagazinGolf» entwirft sie ab sofort Rezepte für gesundheitsorientierte Geniesser.