Home of Golf

Schottland ist das Synonym für Golfsport, St. Andrews das «Home of Golf». Edinburgh und Umgebung bieten nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, einige der besten Links-Golf­plätze der Welt und eine grosse Anzahl von erstklassigen Parkland-Golfplätzen zu geniessen.

St Andrews Links – Old Course

Über St Andrews, die spirituelle Heimat des Golfsports, gibt es nichts mehr Neues zu schreiben. Wahrscheinlich wurde da bereits im 12. Jahrhundert Golf gespielt, sicher ist, dass der Erzbischof von St Andrews 1553 die Firmung erteilte und der Gemeinde damit erlaubte, auf den Links Golf zu spielen. Die Society of St Andrews Golfers wurde 1754 gegründet und zehn Jahre später wurde der Platz von 22 auf 18 Löcher reduziert. 1834 verlieh Wilhelm IV. dem Club die königliche Schirmherrschaft, und die Society änderte ihren Namen in Royal and Ancient Golf Club. Auch der Damengolfsport begann bezeichnenderweise 1867 in St Andrews.

«Es gibt Leute, die das Golfspiel in St Andrews nicht mögen», schrieb Bernard Darwin 1910 in seinem Buch «The Golf Courses of the British Isles». Gut möglich, denn den alten Golfplatz von St Andrews muss man erst kennen und lieben lernen. Doch es jagt einem einen Schauer über den Rücken, wenn der Starter den eigenen Namen ansagt und die Nerven am ersten Abschlag blank liegen. Namen wie Swilcan Burn, die Brücke über den Bach an der 18 – es gibt viele denkwürdige Löcher auf dem Old Course, aber vor allem das 17. Loch, das Road Hole, ist wahrscheinlich das berühmteste Loch der Welt.

Die Grüns sind die aussergewöhnlichsten und interessantesten Puttingflächen der Welt. Es gibt kaum eine Abgrenzung zwischen Fairway, Rand und Grün, und die Fairways sind wahrscheinlich schneller und mit Sicherheit welliger als die eines durchschnittlichen Golfclubs. Und die Grösse der Grüns ist absolut atemberaubend.

In diesem Jahr findet vom 10. bis 17. Juli 2022 das «150th The Open» auf dem Old Course von St Andrews statt – eines der vier Major-Turniere.

Gebaut: ältester, noch existierender Golfplatz der Welt  Par: 72 Länge: 6043 m

The Renaissance Club

The Renaissance Club ist ein Privatplatz mit 250 Mitgliedern, wovon die Hälfte aus den USA stammt. Gäste sind limitiert erlaubt, müssen jedoch mit einem Mitglied oder Caddie spielen. Der gefeierte amerikanische Golfplatzarchitekt Tom Doak hat mit seinem ersten Golfplatzdesign im Home of Golf in East Lothian’s Archerfield Estate, gleich neben Muirfield, ein weiteres Layout zu seinem bereits herausragenden Portfolio hinzugefügt. Für die 18 Löcher wurden rund 300 Hektar Kiefernwald, also rund 8500 Tonnen Holz, gerodet, aber Doak liess eine Reihe der Bäume stehen, was der Landschaft eine sehr angenehme ästhetische Qualität verleiht.

Fünf Jahre nach der Eröffnung des Platzes wurde das im Rahmen eines Landtauschs erworbene Gelände genutzt, um drei neue Löcher entlang der Küste anzulegen. Die ersten drei Löcher wurden aus dem alten 18-Loch-Layout gestrichen, weiter wurden die ehemaligen Löcher 12 und 13 zusammengelegt, um das heutige Loch 12 zu bilden, und am Loch 15 wurde ein neues Par 3 eingerichtet. Die neuen Löcher 9 bis 11 sind für den Club von grosser Bedeutung, da sie den Platz in einer Weise mit der Küste verbinden, wie es vorher nicht der Fall war. Dieser kleine Abschnitt, der mit Par-3-Löchern beginnt und endet, ist zusammen mit dem vorangehenden Loch 8 der krönende Abschluss einer Runde im Renaissance Club. Vor allem das neue 10. Loch, ein Par 4, ist eine dramatische Ergänzung mit seinem schmalen Fairwayband und dem stark geneigten Grün, das sich eng an den Rand der Klippen hoch über dem Firth of Forth (Meeresarm) schmiegt.

The Renaissance Club ist Gastgeber des diesjährigen Genesis Scottish Open, das vom 7 bis 10. Juli 2022 ausgetragen wird.

Eröffnet: Mai 2008 Architekt: Tom Doak Par: 72 Länge: 6168 m

Dumbarnie Links

Bereits der Blick vom ersten Tee lässt erahnen, welch spektakuläres Golferlebnis wartet. Hier steht man rund 30 Meter höher als die Küste und blickt über rund 600 Dünen hinunter auf den herrlichen Strand und den Nordsee-Arm Firth of Forth. Die Dumbarnie Golf Links sind zwar erst im Frühjahr 2020 eröffnet worden, doch schon jetzt steht dieser «pay as you play course» (keine Mitglieder, nur Greenfee-Spieler) auf der «Bucket List» vieler Golfer. Im Gegensatz zu den benachbarten klassischen Links Courses von Elie, Lundin oder Leven Links bahnen sich die Löcher in Dumbarnie nicht durch den von der Natur vorgegebenen Weg oder über die Dünen. Hier schuf der Architekt, der Engländer Clive Clark, eine perfekte Links-Landschaft. Clark liess knapp 600 000 Kubikmeter Erde bewegen, um auf 138 Hektar 18 Löcher entstehen zu lassen, die noch lange nach der Runde in Erinnerung bleiben. Viele Abschläge sind erhöht, die Fairways liegen oft bis zu 20 Metern tiefer.

«Man fühlt sich fast auf jeder Spielbahn wie in einer Enklave und ist von den anderen Golfern auf dem Platz durch hohe Böschungen abgeschirmt», erläutert Clark seine Philosophie. Dazu sind die Fairways breit, und rund um die Grüns findet sich genügend Auslauf. «Golfer sollen auf dem Platz Spass haben», fügt Clark hinzu. Von 14 Löchern schaut man direkt aufs Meer, die Ausblicke sind ebenso spektakulär wie die Löcher, von denen vier direkt bis zum Strand führen. Auf einem solchen Platz fällt die Suche nach einem «Signature Holes» nicht leicht. Der schottische Golf Professional David Scott, der die Anlage als General Manager führt, behauptet: «Dieser Platz hat kein einziges schwaches Loch.»

Eröffnet: Mai 2020 Architekt: Clive Clark Par: 72 Länge: 5871 m

Dinos Tipps

Dinos Tipps

Dino Canepa von Swiss Golf Sports teilt seine Geheimtipps:

R&A World Golf Museum

Über 500 Jahre Golfgeschichte sind im R&A Golf Museum ausgestellt. Erlebe die Geschichte des Golfsports an einem einzigartigen Ort, nur wenige Meter vom weltberühmten Old Course entfernt.
Die frühe Geschichte und die interaktiven Galerien wurden so umgestaltet, dass der Geist des Spiels für die Besucher lebendig wird. Das Café im Museum bietet lokale Produkte in einer herrlichen Umgebung mit unvergleichlichem Blick auf den 1. Abschlag des berühmten Old Course. Das Café wurde von der «Times» zu einem der 20 besten Sommercafés Grossbritanniens gekürt. Diese Attraktion ist ein Muss für Deinen Aufenthalt in St Andrews oder Schottland.

Dunvegan Pub – St Andrews

The Dunvegan Pub – nur ein Eisen 9 vom Old Course entfernt. Laut Golf Channel «einer der besten Treffpunkte in der Welt des Golfsports» – eine Institution. Wände und Decken sind voll mit Bildern von berühmten Golfern, die das Dunvegan schon besucht haben. Hier trifft man alle: Caddies, Greenkeeper, Touristen. Und alles dreht sich um ein Thema: die grosse Leidenschaft Golf.

Duck’s Inn in Aberlady

Nur einen Katzensprung vom Stadtzentrum Edinburghs entfernt (eine halbe Stunde mit dem Auto, 18 Minuten mit dem Zug) liegt Duck’s Inn im malerischen Dorf Aberlady, einem idealen Ausgangspunkt für die Erkundung von East Lothian.
Entspanntes und freundliches, familiengeführtes «Restaurant mit Zimmern», das zwei verschiedene Gourmeterlebnisse bietet: exzellentes Bar-Bistro-Essen oder Fine Dining und 23 äusserst komfortable Zimmer.
Das Duck’s Inn ist von 21 Golfplätzen umgeben, darunter dem berühmten Muirfield, The Renaissance Club und 5 Open Qualifying-Kursen, die alle innerhalb von 15 Minuten vom Hotel aus erreichbar sind.

Reiseinfos

Edelweiss fliegt im Sommer fast täglich in zwei Stunden nach Edinburgh, im Frühling und Herbst zwei bis fünfmal pro Woche. Das Golfgepäck fliegt kostenlos mit!

flyedelweiss.com

TEXT: DINO CANEPA/HELMA SCHEFFLER

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