3 Denkprozesse

Hast du dir schon mal überlegt, wie viele Gedanken du für einen optimalen Schlag brauchst? Wie viele sind eigentlich nötig? Was sollten wir wann denken?

In unserem Kopf läuft unglaublich viel ab. Wir haben Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen, Emotionen. Wir können mit der linken oder rechten Hirnhälfte denken, und das alles kann bewusst oder unbewusst ablaufen. Hört sich kompliziert an, muss es aber nicht sein.

Grundsätzlich brauchen wir beim Golfsport drei verschiedene Denkprozesse, die zu unterschiedlichen Zeiten angewendet werden: das analytische, das intuitive und das kritische Denken.

Analytisches Denken
Hier sprechen wir von Konzepten, Worten, Berechnungen und Plänen. Unser Gehirn bekommt Informationen von unseren Sinnen und inneren Gefühlen. Diese werden mit unseren Erinnerungen und Erfahrungen verglichen, worauf entschieden wird, was als Nächstes geschehen soll. Auf Golf bezogen analysieren wir Distanzen, Balllage, Wind, Feuchtigkeit, Meeresspiegel usw. In Verbindung mit früheren Erfahrungen ergibt dies eine Risikoeinschätzung und wir erstellen einen Plan für den Schwung. Genau hier sollten wir mit dem analytischen Denken aufhören; viele Amateure bleiben jedoch während des Schwungs in diesem Prozess hängen, weil sie sich genau überlegen, wie sie den Schläger bewegen sollen. Falsch!

Intuitives Denken
Intuitives Denken heisst, dass wir wissen, was zu tun ist, ohne die Situation analysieren zu müssen. Wir bewegen den Körper ohne konzeptuelles Denken (Muskelgedächtnis).

Damit wir in dieser Welt nicht gänzlich überfordert sind, müssen wir Abläufe automatisieren. Was für ein Riesenstress, wenn wir jede Bewegung mit dem Kopf kontrollieren müssten! Wir können Gewohnheiten durch Repetition entwickeln und müssen uns somit nicht jeden Schritt überlegen.

Intuitives Denken sammelt Erfahrungen, ohne auf bestimmte Denkmuster zurückzugreifen. Wir bleiben in der Gegenwart, und der Kopf bleibt mit dem Körper verbunden. Perfekt, um den Schwung auszuführen.

Kritisches Denken
Durch kritisches Denken entscheiden wir, ob etwas gut oder schlecht ist. Dies gibt uns Feedbacks beim analytischen Prozess, damit wir einen Plan erstellen können. Auch hilft es beim intuitiven Prozess, um kleine Anpassungen in den Körperbewegungen zu realisieren. Es besteht die Gefahr, dass wir gedanklich bei negativen Aspekten des Schwungs hängen bleiben und die guten Elemente übersehen. Somit landen wir bei negativen Emotionen, weil die Spielresultate nicht unseren Erwartungen entsprechen.

Die Lösung liegt folglich darin, etwas Positives zu suchen und unseren Fokus darauf zu richten. Beispielsweise – egal, wie der Schwung gelingt – fragen wir uns: «Was habe ich während dieses Schlages gut gemacht?» Dies hält uns in einer positiven Stimmung für die nächsten Löcher.

Fazit: Wir planen den Schwung mit dem Kopf (analytisch), spielen den Ball mit dem Körper (intuitiv) und fokussieren uns darauf, was gut gelaufen ist (kritisch).

Beitragsbild: GettyImages

Rolf Stauffer

ist Inhaber, CEO und ­Head Coach von BodyMind.Golf und unterrichtet Golfer und Golferinnen aller Spielstärken seit 1995.

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