Leidenschaft für den Sport

Omega gilt als grosser Unterstützer des Golfsports. Im Interview erklärt CEO und Präsident Raynald Aeschlimann, nach welchen Kriterien Botschafter ausgewählt werden und worauf er sich 2024 am meisten freut.

Raynald Aeschlimann, du hast bei unserem letzten Gespräch vor knapp zwei Jahren gesagt, dass die Marke Omega eine «natürliche Verbindung zum Golfsport» hat. Kannst du das noch einmal erläutern?
Ich würde sagen, es sind die Qualitäten des Golfsports, die ganz einfach zu unserer Marke passen. Ob es um die extreme Präzision, die Fingerfertigkeit, die Liebe zum Detail, die Materialien, mit denen man spielt, oder die Grenzen der Leistungsfähigkeit geht – ein Golfspieler muss diesen Werten sein ganzes Leben widmen. Genau so ist es auch bei Omega. In der Uhrmacherei kommt es auf kleinste Details und höchste Qualität an. Und dann gibt es natürlich noch den stilistischen Aspekt. Ich denke, dass Omega auch da perfekt passt.

Als Marke habt ihr auch eine Verbindung zu einzelnen Spielerinnen und Spielern. Welche Anforderungen stellt ihr an eure Omega-Botschafter?
Ich denke nicht, dass wir irgendwelche Anforderungen an unsere Botschafter stellen. Unsere Rolle ist die der Unterstützung. Jede Person wird aufgrund ihres ein- zigartigen Strebens nach Spitzenleistungen ausgewählt, und wir hoffen, dass wir sie auf ihrer sportlichen Karriere begleiten können. Unser Ziel besteht darin, langfristige Freundschaften mit unseren Botschafterinnen und Botschaftern aufzubauen. Auf diese Weise entsteht eine natürliche und vertrauensvolle Partnerschaft. Cindy Crawford zum Beispiel ist seit 1995 dabei, Sergio García seit 2003 und Rory McIlroy seit 2013. Etablierte Partnerschaften wie diese beruhen nicht auf Anforderungen.

Die Golfwelt erfuhr 2022 durch die Lancierung von LIV Golf eine Spaltung. Als Partner von sowohl LIV-Teilnehmern als auch von PGA-Tour-Verfechtern stand eure Marke quasi mittendrin. Bergen Partnerschaften in solchen Situationen nicht auch Risiken?
Ich mache mir eigentlich keine Gedanken über Risiken. Wir möchten, dass die Markenbotschafter Persönlichkeit haben und für das eintreten, woran sie glauben. Was wir wirklich suchen, ist Authentizität zwischen Spieler und Marke. Rory McIlroy ist dafür ein gutes Beispiel, denn der Support funktioniert gegenseitig. Er ist ein grosser Fan unserer Uhren und spricht sehr begeistert über Omega. So ist es authentisch – und für unsere Kundinnen und Kunden glaubwürdig.

Einen grossen Impact auf den Golfsport hatte auch die Netflix-Serie «Full Swing». Hast du diese geschaut? Und wenn ja, welchen Eindruck hattest du davon?
Ich habe nicht immer Zeit, fernzusehen. Aber ich kenne die Serie – vor allem weil unser Freund und Markenbotschafter Rory darin eine Rolle spielt. Netflix hat mit Sendungen in anderen Sportarten wie der Formel 1 und Fussball hervorragende Arbeit geleistet. Deshalb finde ich es grossartig, dass man sich auch auf den Golfsport konzentriert. Wir sprechen immer davon, dass dieser Sport weltweit wachsen soll, und ich denke, wenn sich die Leute von «Full Swing» inspi- rieren lassen, kann das nur Gutes für das Spiel bedeuten.

Noch ist die Schweiz im Spitzengolf nur spärlich vertreten, dennoch finden sich unter euren Ambassadoren gleich drei Schweizerinnen und ein Schweizer. Ein reiner Sympathieentscheid?
Omega ist stolz darauf, aus der Schweiz zu sein, und wir haben eine Leidenschaft für den Golfsport. Ich glaube, es ist wichtig und interessant, Botschafterinnen und Botschafter zu haben, die das widerspiegeln. Golf ist ein Sport der besonderen Momente. Ganze Turniere können sich in einer Stunde oder sogar einer Sekunde entscheiden. Wir hoffen, dass alle unsere Spielerinnen und Spieler, ob Schweizer oder nicht, diese besonderen Augenblicke in ihrer Laufbahn geniessen und feiern können. Diese unglaublichen Momente, in denen ihr Name allein an der Spitze der Rangliste steht – oder wenn sie alle Schwierigkeiten meistern.

Als derzeit erfolgreichster Schweizer Golfer fühlt sich Joel Girrbach vom GC Lipperswil auf der DP World Tour sichtlich wohl.

Schweizer Golfprofis, die auf die Unterstützung der Schweizer Uhrenmarke zählen können (v. l. n. r.): Tiffany Arafi, Kim Métraux, Morgane Métraux und Jeremy Freiburghaus.

Mit dem Omega European Masters tragt ihr in der Schweiz eines der prestigeträchtigsten Golfturniere Europas aus. Kannst du auf die nächste Ausgabe vom 5. bis 8. September einen kleinen Ausblick geben?
Das Omega Masters ist natürlich ein Turnier, das wir lieben. Es ist jedes Jahr ein grosser Anlass, weil wir Freunde und Prominente aus der ganzen Welt empfangen und ihnen die Schweiz von ihrer besten Seite zeigen können. Der Blick auf die Berge und Golf – was könnte besser sein? Die Spieler für dieses Jahr stehen noch nicht fest, daher ist es zu früh, um eine endgültige Vorschau zu geben. In den letzten fünf Ausgaben gab es fünf verschiedene Sieger. Es ist also ein Turnier, bei dem alles passieren kann.

Nebst dem, dass ihr einzelne Spieler unterstützt und als Titelsponsor des European Masters auftretet, bietet ihr auch eine Reihe von Golfuhren an. Was zeichnet eine Golfuhr eigentlich aus? Verfügt sie über technische Besonderheiten?
Bei unseren Golfuhren geht es eher um die Inspiration. Zum Beispiel mit Zifferblättern in Grüntönen oder Master-Chronometer-Uhrwerken, die höchste Präzision bieten. Zeit auf dem Golfplatz ist eine schöne Sache. Du willst die Umgebung geniessen und dich auf dein Spiel konzentrieren. Dabei brauchst du keine unnötigen Funktionen. Wir konzentrieren uns also ausschliesslich auf Style und Leistung. Eine Ausnahme stellt hier die Omega Seamaster Ultra Light dar.

Kannst du mehr über diese Uhr erzählen?
Golfer haben prinzipiell zwei Möglichkeiten: Uhr oder keine Uhr. Viele ziehen es vor, ihre Uhr in der Golftasche zu lassen, damit sie nicht im Weg ist. Vor ein paar Jahren entwickelte Omega deshalb die Seamaster Ultra Light speziell für Sportler. Sie besteht aus Titan Grade 5 und wiegt nur 55 Gramm, sodass man nicht das Gefühl hat, etwas am Handgelenk zu tragen. Ausserdem kann die Krone ins Innere der Uhr geschoben werden, sodass sie den Schwung nicht behindert. Damit ist sie auch einer meiner persönlichen Lieblinge auf dem Platz.

Habt ihr mit Omega weitere Pläne hinsichtlich eures Engagements im Golfsport?
Natürlich sind wir immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, die zu unserer Marke wie auch zum Spiel passen. Aber zunächst einmal wollen wir die grossartigen Partnerschaften, die wir bereits haben, weiterführen. Als offizieller Teilnehmer der Olympischen Spiele in Paris werden wir ausserdem dabei sein, um die Golf-Events zu messen. Das ist etwas Einzigartiges. Einfach faszinierend, dabei zu sein.

Worauf freut ihr euch bei den Olympischen Spielen 2024 am meisten?
Wir freuen uns am meisten auf die Kombination aus ikonischen Austragungsorten und Sport. Paris 2024 inszeniert die berühmten Sehenswürdigkeiten der Stadt gekonnt: Die Eröffnungszeremonie an der Seine. Beachvolleyball vor dem Eiffelturm. Nicht zu vergessen, das Golfspiel auf dem prestigeträchtigen Golf National. Das werden unvergessliche Momente sein. Insgesamt sind die Spiele immer etwas ganz Besonderes. Jedes Jahr werden die Athleten besser und besser. Welche Rekorde werden dieses Mal gebrochen? Wer wird Geschichte schreiben? Ich bin stolz darauf, dass Omega seinen Teil dazu beiträgt, – und kann es kaum erwarten, dabei zu sein.

RAYNALD AESCHLIMANN

zählt zu den erfahrensten und erfolgreichsten Führungspersonen in der Uhrenindustrie. Der 1970 geborene HSG-Absolvent war zunächst für die St. Galler Investmentfirma Complementa tätig, ehe er 1996 zur traditionsreichen Luxusuhrenmarke Omega stiess. Nach verschiedenen Stationen innerhalb des Unternehmens – unter anderem als Markendirektor in Spanien und später in den USA – gelangte er 2016 als Präsident und CEO an dessen Spitze. Parallel dazu ist Aeschlimann Geschäftsleitungsmitglied der Muttergesellschaft Swatch Group. Privat kennt man ihn als sportbegeisterten und reisefreudigen Familienvater.

INTERVIEW: NINA TREML | FOTOS: ZVG

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