Drei Golfplätze in drei Ländern an drei Tagen spielen: Das Golfabenteuer in Deutschland, Frankreich und Luxemburg lässt sich von der Schweiz aus einfach umsetzen – mit hohem Genussfaktor.
TEXT: THOMAS BOROWSKI | FOTOS: ZVG / GETTY IMAGES
Wer für den nächsten Golf-Weekendtrip das Besondere sucht, wird hier fündig. Im Dreiländereck von Luxemburg, Frankreich und Deutschland bietet sich die Gelegenheit für abwechslungsreiche Golferlebnisse, kulturelle Entdeckungen und kulinarische Genüsse. Vom 5-Sterne-Hotel Victor’s Residenz-Hotel Schloss Berg (siehe Seite 55) im saarländischen Perl aus lassen sich 63 Spielbahnen auf den in wenigen Fahrminuten entfernten drei Golfplätzen Golf de Preisch (Frankreich), Golfclub Saarbrücken (Deutschland) und Kikuoka Country Club (Luxemburg) entdecken.
Abgesehen vom Golfvergnügen bietet das Dreiländereck weitere Sehenswürdigkeiten, deren Besuche sich lohnen. Der Stadtstaat Luxemburg gilt als Symbol für ein farbenfrohes und tolerantes Europa. In der facettenreichen Stadt kommt bei einem Bummel auch das Shopping garantiert nicht zu kurz.
Einkaufen kann man auch im Villeroy & Boch Outletcenter im nahen Mettlach. Das traditionsreiche Keramikunternehmen betreibt vor Ort an seinem Hauptsitz auch ein sehenswertes Erlebniszentrum im ehemaligen Benediktinerkloster Alte Abtei. Und das fruchtbare Tal der Mosel mit seinen steilen Weinbauhängen zieht sich mitten durch die Region. Verschiedenste Weingüter und Winzer locken Gäste mit ihren Angeboten und Degustationen.
Golf de Preisch
Eröffnet: 1997 Löcher: 27 Par: 72 Länge: 6452 m Architekt: William Amick
Golf de Preisch ist das Aushängeschild des Golfsports im französischen Lothringen. Unweit des gleichnamigen Schlosses gelegen, profitiert der Golfplatz von der einstigen Schloss-Parkanlage, die sich über 107 Hektaren erstreckt. Das ganze Gelände ist von einer Steinmauer aus der napoleonischen Zeit umgeben und verleiht dem einzigen Platz der Region mit 27 Loch ein besonderes Flair.
Die 27 Spielbahnen gliedern sich in drei 9-Loch-Plätze, deren Namen sich an die geografische Lage des Ortes anlehnen: Frankreich, Luxemburg und Deutschland. Die Fairways des Deutschland-Kurses verlaufen im Wald und sind abwechslungsreich zu spielen. Für uns das Highlight ist aber Loch 2 auf dem Frankreich-Kurs, ein Par 3 mit 170 Meter Länge. Es gilt gemäss Clubmanager François Remy auch als Signature Hole: «Dieses Loch hat die Besonderheit, dass es einen Panoramablick auf fünf verschiedene Löcher unseres Platzes bietet.»
Golf de Preisch eignet sich übrigens auch sehr gut für Anfänger und Junioren. Nebst den 27 Spielbahnen findet sich nämlich auch ein 1100 Meter langer Kompaktkurs mit 6 Löchern und 18 Pars. Daneben bieten sich auch noch weitere Trainingsmöglichkeiten auf der Driving Range mit 20 überdachten Abschlägen, ein Chipping Green mit Übungsbunker sowie ein grosses Putting Green an. Und nicht zu vergessen: das Clubrestaurant Premio mit italienischer Küche und schöner Terrasse.
Golfclub Saarbrücken
Eröffnet: 1996 Löcher: 18 Par: 72 Länge: 5971 m Architekt: Donald Harradine
Wer die kurvige Strasse hinauf auf das 340 Meter «hohe» Plateau über dem Saargau bewältigt hat, mag im ersten Moment kaum glauben, dass sich in dieser waldig-hügeligen Gegend ein Golfplatz befindet. Steht man dann am Empfang des Golfclubs Saarbrücken, wird einem rasch klar, dass man hier auch als Gast sehr willkommen ist. Andrea Schneider empfängt einen persönlich, das Checkin ist rasch erledigt und man ist bereit für die Runde, wie die Clubmanagerin sagt: «Bei uns gibt es keine fixen Startzeiten. Am einfachsten kündigt man sein Kommen per Telefon an, das funktioniert prima.»
Der vom Schweizer Golfplatzarchitekten Donald Harradine gestaltete Parkland-Kurs zieht sich in 18 Spielbahnen durch ein mit altem Baumbestand besetztes Gelände. Die ersten 9 Löcher gehen ziemlich rauf und runter – die Nutzung eines Elektrotrolleys oder eines E-Carts empfiehlt sich. Die Back Nine wird im Verlauf dann etwas ruhiger. Loch 15 bietet als schönstes Loch des Platzes – ein rund 500 Meter langes Par 5 – vom Green einen spektakulären Ausblick in das Umland.
Hat man im Golfclub Saarbrücken das 18. Grün erreicht, lockt hinter dem Teich das Golfclub-Restaurant. Dessen empfehlenswerte Karte bietet von fantasievollen Salatvariationen über Flammkuchen und Saison-Specials bis hin zu diversen Fleischgerichten eine ausgezeichnete Qualität. Kein Wunder, wird das Lokal auch gerne von Auswärtigen frequentiert. Und auch als Schweizer Gast findet man bei einem Glas des hauseigenen «Nearest to the Gin» rasch Anschluss. Denn Geselligkeit wird im Saarland grossgeschrieben.
Kikuoka Country Club
Eröffnet: 1991 Löcher: 18 Par: 72 Länge: 6419 m Architekt: Iwao Uematsu
«Familie Kikuoka aus Japan hat den Platz gegründet», erklärt Clubmanager Patrick Platz den besonderen Namen. Ebenfalls aus Japan stammt der Platzarchitekt des Kikuoka Country Club im luxemburgischen Canach: Iwao Uematsu, welcher die 18 anspruchsvollen Spielbahnen harmonisch in eine leicht bewaldete Talsenke platziert hat. Hier treffen sich die sportlichen Golfenden auf eine herausfordernde Runde. Gäste sind willkommen, eine Anmeldung wird für eine Tee Time vorausgesetzt. Und samstags, sonntags sowie an Feiertagen wird ein Handicap von 28 für einen Start verlangt.
Die auf Sand gebauten Fairways mit einigen Hanglagen garantieren laut dem Clubmanager auch im Winter eine sehr gute Bespielbarkeit, sofern kein Schnee liegt. Wer Wasserhindernisse mag, ist auf den Löchern 2, 10, 14 und 18 gut bedient. Die teilweise grossen Greens, windige Tage sowie schwierige Fahnenpositionen können den Platz laut Patrick Platz «zu einem Monster machen». Und gut zu wissen: Hier wird in der Regel ruhig ans Werk gegangen. Die Konzentration wird auf Kikuoka selten gestört – man sieht auf dem Fairway jeweils nur das eigene Grün.
Auf Kikuoka lautet das Motto «The finest Golf Club in Luxembourg». Der Slogan bewahrheitet sich bei der Betrachtung der gesamten Anlage. Hier ist alles sehr gepflegt, die Fairways und Green sind auch an einem Sonntag in tadellosem Zustand. Ein gut sortierter Pro-Shop, neuwertige Leihschläger-Sets und moderne E-Carts bieten dem Gast ebenso viele Annehmlichkeiten wie die Driving Range mit 18 überdachten Abschlägen. Im zur Anlage gehörenden Hotel befindet sich auch das nächste Restaurant namens Scheierhaff, wo man sich nach der Runde angenehm verpflegen und erholen kann.
Genuss und Wellness mit Ambiente
Das Victor’s Residenz-Hotel Schloss Berg, inmitten von Weinbergen mit Blick auf das Mosel-Tal, ist die ideale Ausgangsbasis für Golfende im Dreiländereck. Das Hotel bietet nicht nur Ermässigungen für Tee Times und deren Organisation, sondern kümmert sich auch sonst mit viel Herzlichkeit um seine Gäste. Eine kleine, aber feine Wellnessoase mit Hallenbad, Sauna und Spa-Behandlungen bereichert das Hotelangebot ebenso wie die hauseigene Kulinarik: Das Restaurant Bacchus bietet mediterran beeinflusste Küche, Mittagskuchen und am Morgen ein Frühstücksbuffet.
In Victor’s Landgasthaus «Die Scheune» wird im um- gebauten Stall der früheren Schlossanlage eine moderne Landhausküche in rustikalem Ambiente geboten. Das Highlight des Hotels ist aber das Victor’s Fine Dining by Christian Bau. Das seit 2005 mit drei Michelin-Sternen und 19,5 Gault & Millau-Punkten ausgezeichnete Feinschmeckerlokal gehört zu den besten Restaurants Deutschlands und ist jeweils auf Monate im Voraus ausgebucht. Eine langfristige Planung für den Golf- Feinschmeckertrip lohnt sich!