Seit 25 Jahren setzt sich der Thuner Golf- und Landschaftsarchitekt Erich Steiner mit Herzblut für die Nachhaltigkeit ein. «Müde? Noch lange nicht», lacht der nonkonforme «Grüne» und staunt: «Viele Golfspielende wollen hinaus in die Natur, wissen aber gar nicht mehr, was Natur eigentlich ist.»
Erich Steiner, Sie beschäftigen sich als Golf- und Landschaftsarchitekt seit fast 25 Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit. Sind Sie noch nicht müde?
Wieso müde? Wichtiger ist zu wissen, was Nachhaltigkeit überhaupt bedeutet. Es gibt so viele nebeneinander existierende Nachhaltigkeitsansätze, dass kaum jemand eine einheitliche und klare Beschreibung des Begriffs abgeben kann.
Wie meinen Sie das?
Ökologische Anstrengungen und Bemühungen werden als Initiativen zur Nachhaltigkeit bezeichnet, obwohl begleitend soziale und ökonomische Ansätze nötig wären. Für eine nachhaltige Entwicklung ist nicht nur ein haushälterischer Umgang mit den natürlichen Ressourcen ausschlaggebend. Es braucht auch eine leistungsfähige Wirtschaft und ein lebens- und liebenswertes soziales Umfeld. So sind die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft) eng miteinander verbunden und stehen in einer gegenseitigen Wechselbeziehung.
Eine Trennung der drei Dimensionen macht also keinen Sinn?
Eine klare Trennung oder Abgrenzung der drei Dimensionen ist sogar unmöglich, da sie sich zum Teil überlappen, eine gemeinsame Schnittmenge aufweisen. Die Einwirkung einer der Dimensionen kann positive oder negative Folgen für die anderen haben. Mit anderen Worten: Alles ist vernetzt und in gegenseitiger Abhängigkeit. Und ich denke, es ist nicht an der Zeit, müde zu werden, sondern sich weiter ins Zeug zu legen!
Warum wurden Ihrer Meinung nach die beiden Anti-Pestizid-Initiativen im Juni an der Urne so deutlich abgelehnt?
Die Anliegen waren legitim, aber die Forderungen sowohl der Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» als auch der «Trinkwasser-Initiative» waren in ihrem Grundsatz radikal und die einfachste Antwort auf ein sehr komplexes Thema. Obschon gesundes Essen und rückstandfreies Trinkwasser in der Bevölkerung breit abgestützt sind, war die Angst vor weitreichenden, schädlichen Folgen für die Schweizer Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit einfach zu gross.
Und wie steht es wirklich um die Qualität unseres Trinkwassers?
Wir leben im Wasserschloss Europas und haben das Privileg, das Wasser als Erste nutzen zu können. Von hier fliesst es weiter nach Europa, wo Millionen Menschen und Tiere darauf angewiesen sind. Doch unser Grundwasser ist bereits so mit Pestiziden verschmutzt und unsere Böden sind mit Stickstoff überdüngt, dass es Jahrzehnte dauern wird, bis die Belastung wieder verschwinden wird. Wenn überhaupt. Dabei ist längst erwiesen, dass Pestizide unser Trinkwasser, unsere Gesundheit, die Biodiversität und damit unsere Lebensgrundlagen schädigen.
Pestizidbombardement, Landschaftsfrass, Naturvernichtung – lange Zeit galt Golfen als wahres Ökoverbrechen. Was hat sich in den vergangenen 25 Jahren konkret verändert?
Das klingt nun aber wirklich sehr dramatisch! Schon 1998 waren die Auswirkungen von Golfanlagen auf die Umwelt in der Schweiz bekannt und der Bund regelte mit der Empfehlung «GOLF: Raumplanung – Landschaft – Umwelt» die Entwicklung der Golfanlagen. Mit dem heutigen Wissen sind positive Auswirkungen von Golfanlagen mit ihren verschiedenen Lebensraumtypen, den wertvollen Kleinstrukturen und den daraus resultierenden Ökosystemdienstleistungen zu erkennen und aufzuzeigen. Ein Grossteil der Anlagen in der Schweiz sind gut in das bestehende Landschaftsbild eingegliedert.
Das Thema Nachhaltigkeit steht schon seit 1996 auf der Agenda des Europäischen Golfverbandes (EGA). Sind Sie zufrieden mit den Fortschritten?
Auf Initiative der EGA wurde damals das Programm «Der Umwelt verpflichtet» gestartet. Leider fasste dies in der Schweiz nie richtig Fuss. Trotzdem zeichnen sich die Schweizer Greenkeeper als stille Schaffende aus, die sich seit Jahrzehnten zum nachhaltigen Unterhalt von Golfanlagen bekennen. Leider wurde dies in der Vergangenheit kaum kommuniziert, und das negative Bild von Golfplätzen blieb fest in den Köpfen der breiten Bevölkerung und der Umweltorganisationen verankert.
Wie steht die Schweiz heute im internationalen Vergleich da?
Swiss Golf hat vor zwei Jahren die Kommission «Golfanlagen & Nachhaltigkeit» gegründet. So konnte das Thema Nachhaltigkeit auf den Schweizer Golfanlagen intensiv angegangen werden. In Zusammenarbeit mit allen Verbänden im Golfsport wurde der Strategieplan «Golf Course 2030 Switzerland» erarbeitet.
Mit welchem Ziel?
Dass die grössten Herausforderungen der Zukunft gemeinsam gemeistert werden sollen. Mit diesem Bekenntnis nimmt der Schweizer Golfsport nun international eine Vorreiterrolle ein.
Und wie ökofreundlich und nachhaltig ist der durchschnittliche Golfplatz heute?
Nachhaltigkeit ist keine Modeerscheinung, sondern das einzig sichere Fundament für langfristige Beständigkeit und Erfolg. Swiss Golf kann wichtige Umweltschutzthemen wie z. B. den Erhalt natürlicher Ressourcen, Natur- und Landschaftsschutz, Bodenschutz, Recycling sowie effizienten Energie- und Wasserverbrauch kommunizieren und fördern. Die Umsetzung ist vor allem durch verantwortliches unternehmerisches Handeln für die Gesellschaft und die Umwelt wichtig. Wird dies gelebt, können wir in der Schweiz von ökofreundlichen und nachhaltigen Golfanlagen sprechen.
Und worauf kommt es beim Bau einer besonders ökologischen Anlage an?
Mit unserer regenerativen Golfplatzarchitektur legen wir den Grundstein für eine Diversität in und über dem Boden. Die natürlichen Landschaftselemente verschmelzen mit dem Golfsport und tragen zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden des Menschen bei. Diese vegetationsreichen Golflandschaften fördern die Konzentrationsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden. Sie wirken stressreduzierend und erhöhen die Bereitschaft zu einem ökologischen Engagement. Die verloren gegangenen ökologischen Systeme der Landschaft regenerieren sich und erbringen den Menschen eine Vielzahl von versteckten Leistungen.
Zum Beispiel?
Diese sogenannten Ökodienstleistungen wirken sich positiv auf die nachhaltige Pflege und den Unterhalt eines Golfplatzes aus. Sie lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Bodenfruchtbarkeit und Erosionsschutz
- Lebensraum und Artenvielfalt (genetische Vielfalt und Biodiversität)
- Bekämpfung von Schaderregern durch natürliche Feinde
- Wasserspeicherung und -filtration (Regulierung
des Wasserhaushalts) - Regulierung von Nähr- und Schadstoffkreisläufen
- CO2-Bindung und -Speicherung
- Regulierung der Luftqualität
- Klimaregulierung und Windschutz
Müssen bestehende Anlagen auch ökofreundlicher gestaltet werden?
Ja, denn die biologische Vielfalt und die Ökosystemleistungen sind für die Volkswirtschaft von grösstem Wert, sind unsere Lebensgrundlage und für unsere Lebensqualität unabdingbar. Die Schweizer Golfanlagen können ein wertvolles Zeichen setzen, Verantwortung tragen und die Biodiversitätsstrategie des Bundes in den nächsten Jahren aktiv unterstützen.
Glauben Sie persönlich daran?
Ja, ich bin überzeugt davon, dass erfolgreich und verantwortungsvoll geführte Golfanlagen in Zukunft aus innerer Überzeugung und mit einem ökologischen Ansatz gepflegt und unterhalten werden und so einen Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten bieten.
Und kann man tatsächlich eine hohe Platzqualität erreichen, wenn wenig oder gar keine Chemikalien zum Einsatz kommen?
Dies wird auf Golfanlagen möglich, wenn beim Unterhalt die Kräfte der Natur mit agronomischem Wissen und der Digitalisierung kombiniert werden. Dies und der Ansatz der Permakultur bringen unterhaltstechnische Vorteile, gut bespielbare Rasenflächen und unterstützen den aktiven Umweltschutz. Hier geht es um verschiedene Massnahmen, welche auch einfach umgesetzt werden können.
Einfach – was heisst das konkret?
Zum Beispiel Übersaat mit krankheitsresistenten und klimaresilienten Gräserarten, Verzicht auf Monokulturen, Schaffung von artenreichen Blumenwiesen oder Hecken und organischen Dünger, Kompost und Kompost-Tee ausbringen statt Mineraldünger – und so weiter. Wenn die Intensivflächen einer Golfanlage gut mit der Landschaft vernetzt sind, können sie bereits von den verschiedenen Ökosystemdienstleistungen profitieren.
Nur eine extrem grüne Wiese ist eine gute Golfwiese – oder sind Golfspieler heutzutage tatsächlich bereit, der Umwelt zuliebe braune oder kahle Stellen in Kauf zu nehmen?
Den Satz «Braun ist das neue Grün» hört man in letzter Zeit oft. Wie bei so vielen Dingen gibt es auch bei dieser Aussage Probleme und Chancen. Alles hängt von der Art und Weise ab, wie eine Golfanlage ihr Nachhaltigkeitsbestreben implementiert und kommuniziert. Ob Golfer oder nicht – wir alle sind es gewohnt, bei Golf an einen grossen, sattgrünen Platz zu denken, der zudem noch super bespielbar ist und schnelle Grüns hat.
Also bleibt alles beim Alten?
Nein. Denn obwohl die Aussage «Braun ist das neue Grün» sehr stark vereinfacht ist, enthält sie trotzdem eine gewisse Wahrheit. Wichtig wird in Zukunft sein, dass die verschiedenen Farben der Natur auf einem Golfplatz kommuniziert und erlebbar werden. Als Golfplatzarchitekten können wir diese Farben inszenieren und unsere Designs den örtlichen Gegebenheiten anpassen – zum Beispiel indem wir weniger Flächen bewässern.
Was bedeutet ein nachhaltiger Golfplatz für das Greenkeeping?
Hier geht es in erster Linie um einen sparsamen Wasser- und Pestizideinsatz. Dies nicht nur aus ökologischer Sicht – vielmehr auch aufgrund von ethischen Ansätzen. Eine grosse Herausforderung ist bei der nachhaltigen Golfplatzpflege, die Mitglieder und Verantwortlichen davon zu überzeugen, dass in Zukunft auch mit der einen oder anderen Krankheit und «Farbe» auf dem Platz zu Leben ist. Und mittelfristig muss sich jeder Club Gedanken machen, wie er von chemischen Mitteln wegkommt.
Also müssen nebst den Golfplatzbetreibern auch die Spieler umdenken.
Ja, selbstverständlich. Und das ist ein steiniger Weg! Viele Golfspielende wollen hinaus in die Natur, wissen aber gar nicht mehr, was Natur eigentlich ist. Die Natur ist für viele oft gerade nur dort in Ordnung, wo auch Ordnung zu sehen ist!
Wie viel teurer ist es, eine ökofreundliche Anlage zu bauen (oder zu unterhalten) – und zahlt sich der finanzielle Mehraufwand überhaupt aus?
Tja, da sind wir wieder ganz am Anfang unseres Gesprächs: Die Zeit ist vorbei, darüber zu reden oder auch nur darüber nachdenken zu wollen, ob Nachhaltigkeit, Ökologie und Umweltschutz etwas kosten darf. Wir hinterlassen unseren Kindern und Enkeln nicht nur die Kosten unserer Unterlassungen!
Einer der grössten Knackpunkte im Golfsport ist das Thema Wasser. Weltweit gibt es über 35 000 Golfplätze, die meisten davon in Regionen, in denen der Sommer scheinbar ewig währt. Die müssen alle bewässert werden…
…und sind heute meist auf die regional knapp verfügbaren und eher schlecht organisierten Wasserressourcen angewiesen. Wasser zu nutzen bedeutet dieses mit Verantwortung zu verwalten und an die Nachfolgenden im Kreislauf weiterzugeben. Viel zu selten sehen wir heute Golfanlagen, welche ihr anfallendes Regenwasser an topografisch günstigen Orten sammeln, gesteuert weiterleiten und nach Gebrauch wie der in guter Qualität weitergeben. Denn durch die sich mehrenden Starkregen-Ereignisse und längeren Trockenperioden hier in der Schweiz könnte ein Golfplatz aufgrund seiner Fläche nicht nur seine eigenen Bedürfnisse an Wasser organisieren, sondern aufgrund seiner Einzugsfläche sich mit seiner Umgebung zusammenschliessen und damit einen nachhaltigen regionalen Wasserkreislauf unterstützen.
Sind nachhaltige Plätze in Mitteleuropa für einen Ausnahmesommer gewappnet?
Werden die zuvor erwähnten Themen gelebt, sind Hitze- und Trockenperioden gut zu meistern. Für Plätze, welche weiterhin die Strategie der intensiven Ressourceneinsätze verfolgen, könnte es finanziell kritisch werden, da der Erhalt nach momentanem Stand der Anforderungen immer teurer wird.
Und wie sieht es mit den immer häufigeren Starkniederschlags-Ereignissen aus, also solchen Regenfällen wie Ende Juni in der Schweiz?
Schäden, die solche Ereignisse anrichten, sind immens und müssen künftig unbedingt in die Gestaltung und Entwicklung unserer nutzbaren Umwelt miteinbezogen werden. Die Möglichkeit, Wasser auf Golfanlagen zu sammeln und durch geschickte Modellierung zu steuern, kommt den Betreibern nicht nur bei der Schadensvermeidung zugute.
«Biodiversität» ist auch ein Schlagwort, das man in Bezug auf Golfanlagen immer öfter hört. Was bedeutet das für eine Golfanlage genau?
Als Bewirtschafter solch grosser Landschaftsflächen haben Golfanlagen neben der Verantwortung zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität natürlich auch das Potenzial, Raum zu schaffen und zu erhalten. Die Kunst besteht in der durchdachten Positionierung und Dimensionierung der Spielbahnen zu den Ausgleichsflächen. Oftmals sehen wir hier einen Konflikt zwischen Bespielbarkeit und Bio-diversitätsförderung. Denn kein Golfender ist über ein zu schmales Fairway erfreut, während eine «Fairway-Autobahn» der Biodiversität keinen Gefallen tut. Um hier weiterzukommen, müssen alle mithelfen.
Was heisst das konkret?
Erstens, dass Golfende mit schmaleren Spielbahnen leben lernen müssen. Zweitens, dass das Greenkeeping-Team den Wert und die Arbeitsersparnis hinter den Biodiversitätsflächen erkennt und angepasst pflegt. Drittens muss das Management den Druck der Flights auf ein verträgliches Mass regulieren. Und viertens: Die Kommunikation über das Vorhandensein verschiedener gefährdeter Arten von Tieren und Pflanzen würde da sicher helfen.
Werden Wildtiere durch den Spielbetrieb nicht trotzdem gestört?
Ja, zum Beispiel verschiedene Vogelarten. Einige haben Fluchtwege von bis zu 100 Metern – für die können Golfanlagen keinen Lebensraum bieten. Die Zerschneidung der Flächen durch die Spielbahnen sowie der hohe Nutzungs- und Pflegerhythmus ist immer ein Problem für wild lebende Tiere. Was wir jedoch beobachten, ist eine gewisse Anpassung vonseiten der Tierwelt an die Umstände auf Golfanlagen. Zudem hat eine von Swiss Golf in Auftrag gegebene Studie gezeigt, dass Golfanlagen im Vergleich zu landwirtschaftlich genutzten Flächen heute rund 60 Prozent mehr Arten aufweisen und konstant halten – Tendenz steigend.
Wo müssen aus ökologischer Sicht beim Golfplatzbau derzeit noch Abstriche gemacht werden?
Heute fällt es noch immer schwer, den Beteiligten die Ökosystemdienstleistungen verständlich zu vermitteln. Nehmen wir eine Hecke: Auf den ersten Blick bedeutet sie für das Greenkeeping vor allem Aufwand in der Pflege ohne geschätzten Mehrwert für die Golfenden und das Management. Der scheinbare Zwang, wild strukturierte Hecken bis zum Stamm auszumähen, könnte als verzweifeltes Aufbäumen in Trauer um vergangene Zeiten manikürter Golfplätze interpretiert werden. Die natürliche Gestalt einer Wildhecke sieht einen Krautsaum vor, welcher einen sanften Verlauf der Vegetationsstruktur ergibt. Mit dem Belassen dieses Saums entsteht eine Verstärkung des Spannungsfeldes zwischen der Spielbahn mit ihren klaren Linien und der natürlich gepflegten Umgebung. Neben dem ästhetisch-gestalterischen Aspekt im Einklang mit der Natur werden die durch Hecken erbrachten «Leistungen» – wie beispielsweise brennbares Schnittmaterial, Windschutz, Sicherheitsaspekte und sogar Wildobst – heute zu wenig erkannt. Ich könnte die Liste mit vielen anderen Bespielen verlängern.
In welche Richtung wird sich das Golfplatzdesign also entwickeln?
Technologie- und Umweltfragen werden auch in der Golfplatzarchitektur immer wichtiger. Das Entwerfen von strategischen, gut und mit Freude spielbaren Plätzen, welche die Umweltbelastung reduzieren, Naturwerte fördern und die Qualität und Verfügbarkeit der natürlichen Ressourcen schützen, wird der Schlüssel zum Erfolg sein. Ein Design, welches ohne Rücksicht auf die ökologischen Werte dem Land aufgezwungen wird, ist in Zukunft nicht mehr akzeptabel. Auch in der Golfplatzarchitektur werden Innovation, Digitalisierung und naturbasierte Lösungen wegweisend sein. Und wird die ökologische Nachhaltigkeit einer Golfanlage bereits durch ein weitsichtiges Design gestärkt, hat dies auch einen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit einer Golfanlage.
Sie sind ein Kämpfer für die Nachhaltigkeit, ein «Grüner». Passen Sie überhaupt auf einen Golfplatz?
Das habe ich mich auch schon öfters gefragt. Ich denke aber schon – Golfanlagen und mich verbindet mittlerweile eine lange Geschichte. Zählt man die Fläche der Schweizer Golfplätze zusammen, so erhält man eine Fläche in der Grösse des Thunersees. Hier liegt ein riesiges Potenzial, um aktiv Umweltschutz zu betreiben. Und das tun wir. Wir setzen uns ein für eine regenerative Planung, einen nachhaltigen Bau und umweltgerechten Betrieb von Golfanlagen. So entstehen im Spannungsfeld von Golf und Naturschutz optimale Spielbedingungen für den Golfsport mit einer standortgerechten Entwicklung der Naturwerte!
Erich Steiner (50)…
…ist Landschaftsarchitekt mit über 25 Jahren Erfahrung in der Golf- und Landschaftsarchitektur. Nach einer Lehre als Landschaftsgärtner studierte Steiner an der HSR (Hochschule für Technik Rapperswil) Landschaftsarchitektur und Projektmanagement. Vertiefte Kenntnisse zum Sportrasen und dessen Unterhalt erwarb er mit einem MSc-Studium an der Cranfield University (UK). Bevor er die Steiner & Partner Landschaftsarchitektur GmbH gründete, arbeitete er für Harradine Golf in Dubai und Jeff Howes Golf Design in Irland. Steiner war Mitglied des R&A Golf Course Committee und ist Mitglied der Kommission «Golfanlagen & Nachhaltigkeit» von Swiss Golf. Der gebürtige Thuner unterstützt die Greenkeeper-Ausbildung in der Schweiz und arbeitet als Prüfungsexperte für JardinSuisse. Sein Spezialgebiet neben Golf- und Landschaftsarchitektur ist die Umweltberatung und die Verbesserung des ökologischen Wertes von Golfplätzen. Als GEOSA-Berater für GEO-Projekte fördert er nachhaltige und regenerative Gestaltungsprinzipien in der Golfplatzarchitektur.