Sandra Mazzetti liebt die Herausforderungen und das Aussergewöhnliche. Die Interessen der ehrgeizigen Clubmanagerin im Golf & Country Club Neuchâtel gehen aber weit über ihre Arbeit hinaus.
Sandra Mazzetti bezeichnet sich als ehrgeizig, trägt den Titel Swiss PGA Golf Director, liebt Tiere und Kickboxing über alles, fährt Porsche und erfüllt in ihrer Freizeit interessierten Personen ausgefallene Golfwünsche. Wer die 55-jährige Managerin näher kennenlernt, kommt nicht um den Eindruck herum, es hier mit einer wahren Powerfrau zu tun zu haben. Die Bezeichnung mag abgedroschen klingen, trifft aber garantiert zu. Auf den ersten Blick wirkt Sandra in ihrem sportlich-schicken Hosenanzug zierlich. Doch ihre am rechten Arm hervorblitzenden Tattoos sprechen eine andere Sprache: Diese Frau mit sympathischem Walliser Dialekt weiss, was sie will und steht dazu. «Ich bin sehr ehrgeizig, auch perfektionistisch und ein Organisationstalent», umschreibt sie ihre stärksten Eigenschaften.
Nach Leuk lockten Sandra die Golfdestinationen Sion und Hittnau, wo sie ebenfalls in der Clubleitung arbeitete, bevor es sie nach Neuenburg zog, wo sie heute Clubmanagerin ist. «Im Golf & Country Club Neuchâtel wurde ich von allen sehr herzlich empfangen. Dieser Ort ist für mich einfach sehr heimelig und zum Wohlfühlen wie gemacht», schwärmt sie von ihrem Arbeitsort, der mittlerweile auch ihr lieb gewonnenes, zweites Zuhause ist. Den Titel Managerin trägt sie übrigens zu Recht.
Denn Sandra ist eine von nur zwei Frauen, die 2016 den zweijährigen Lehrgang zum Swiss PGA Golf Director als erste in Angriff nahm und 2018 erfolgreich abschloss. «Ich liebe die Arbeit im Golfclub und konnte mir in dieser Ausbildung noch mehr Erfahrung und ein breites Wissen rund um das Thema Golf aneignen.»
In ihrer Abschlussarbeit setzte sie sich mit den Veränderungen im Golfsport der letzten Dekade auseinander. Dazu führte sie persönliche Interviews mit Golfgrössen wie Rory McIlroy, Adam Scott oder Miguel Angel Jiménez sowie mit dem Elite-Coach Jonathan Wallett. «Alle waren sehr umgänglich – und Rory McIlroy ist ganz ein Flotter», betont Sandra. Damit die Interviews überhaupt möglich wurden, kam der Clubmanagerin eine ihrer weiteren Tätigkeiten zugute. Als Hobby steht sie nämlich auf der PGA European Challenge Tour gerne als Helferin im Einsatz und pflegt dort beste Kontakte. Ihr liebster Job dabei: Sie begleitet Flights auf der Runde und ist für die Resultateingabe, für das sogenannte Livescoring, zuständig. «Da bin ich mittendrin im Spielgeschehen.»
Ihre Sportlichkeit hat sich die ehemalige Top- über die Jahre erhalten. Und so erwähnt sie beiläufig, dass bei ihr irgendwann der Punkt kam, an dem sie die anfängliche Abneigung gegenüber dem Golfschwung überwand. «Ich wollte herausfinden, was ich im Golf leisten kann und ob ich fähig bin, den für mich perfekten Golfschwung zu beherrschen.» Ein Jahr lang nahm Sandra praktisch täglich Unterricht beim italienischen Pro. «Irgendwann hatte ich mein Ziel erreicht und merkte, dass ich mich kaum weiter verbessern kann. Danach hatte ich lange keine Lust mehr auf Golf.» Nur widerwillig gibt sie preis, dass sie ein Single-Handicap erreichte. Viel lieber schiebt sie nach, dass ihre Passion das Kickboxen sei, welches sie neben Yoga auch heute noch praktiziere.
Viel Zeit zum Golfen bleibt ihr als Managerin sowieso nicht. Denn in ihrem Club wird der persönliche Kontakt unter den Clubmitgliedern und zahlreichen Gästen gross geschrieben. Als «Mädchen für alles» sorge sie dafür, dass sich in Neuchâtel alle willkommen fühlen.
Und privat? Sandra bezeichnet ihre vier kleinen Hunde und eine Katze als ihre Familie. Die wohnt mit ihr auf dem ehemaligen Bauerngehöft des Golfclubs Neuchâtel. Und wenn sie nicht gerade mit ihrem weissen Sportwagen zu einem Termin braust, liebt sie die ruhigen Momente bei ihren Abendspaziergängen über den geschlossenen Golfplatz. Dabei hat sie die besten Ideen: «Mein neustes Baby ist Golfwithme.ch. Was immer jemand für Golfwünsche offen hat – von der einfachen Spielbegleitung durch mich oder einen Prominenten bis hin zur exklusiven Golfreise oder Teilnahme an einem bestimmten ProAm-Turnier – ich erfülle sie!»
Text & Bild: Thomas Borowski
- Unsere Highlights
Top-Kulinarik
Küchenchef Loïc Gabus ist im Clubrestaurant «Le 19ième» diesen Sommer in seiner ersten Saison. Was der 35-Jährige und sein Team auf die Teller zaubern, schmeckt vorzüglich, und das scheint sich in der Region bereits herumgesprochen zu haben. Deshalb der Tipp: Wer sich die ausgezeichnete «Cuisine du cœur» nicht entgehen lassen will, sollte sich unbedingt einen Tisch auf der sonnigen Restaurantterrasse reservieren!
Die Landschaft
Auf dem 481 Meter langen Par 5 (Loch 15) kommt der Charakter des Golf & Country Club Neuchâtel – eingebettet in die sanfte Hügellandschaft zwischen Chasseral und Neuenburgersee – bestens zur Geltung. Das von einer Natursteinmauer umgebene Green und sein davor liegendes Fairway sind landschaftlich reizvoll und sportlich anspruchsvoll.
Die Aussicht
Wer die von einer Baumallee gesäumte Par-4-Spielbahn (Loch 17) gemeistert hat und auf dem von drei Bunkern bewachten Green angelangt ist, muss nochmals alle Konzentration mobilisieren. Denn der spektakuläre Ausblick auf den Neuenburgersee und die ihn umgebende Landschaft lenken hier nur allzu leicht vom Spiel ab.
Club-Zeugnis
Kann noch verbessert werden
Ausblick und Natur sind top
Manches GPS findet uns nicht
Sind in Planung
Ländliche Verbindung
Alles da, was Gäste wünschen und brauchen
Top-Küche und eine heimelige Terrasse
Treffpunkt für Clubmitglieder
Innen wie aussen sehr einladend
Sind auf dem Weg zur Umweltzertifizierung
Multikulturell und international
Bei uns ist jeder ein VIP
Sportlich und locker
Noten: 1 (schlecht) 5 (neutral) 10 (outstanding)