Konstantes Spiel durch die Pre-Shot-Routine

Du stehst eine Ewigkeit über dem Ball und hoffst, dass «das» Gefühl für den Schlag kommt. Kennst du das? Dann lies ganz genau, welche Tipps dir Mental Coach Rolf Stauffer gibt.

Es ist unangenehm, und je länger das Warten auf «das» Gefühl für den perfekten Schlag dauert, desto mehr Druck baut sich bei Dir auf – du kannst doch nicht alle so lange warten lassen! Solch eine Vorbereitung für den Schwung endet leider meistens im Desaster. Wenn du aber eine saubere Pre-Shot-Routine pflegst, spielst du schnell, konstant, fokussiert und du senkst dein Handicap um mehrere Schläge.

Ein bestimmter Ablauf, der vor jedem Schwung durchgeführt wird, lenkt dich von negativen Gedanken ab, du fühlst dich weniger oft gestört und kannst dich besser konzentrieren. Wenn du dich auf den Schwung immer gleich vorbereitest, erlebst du mehr Selbst­­vertrauen und spielst mental freier. Vertrauen beim Golfen heisst nämlich, die Kontrolle abzugeben; dein Körper weiss unbewusst, wie ein guter Schlag (auf deinem Niveau) ausgeführt wird.

Eine Pre-Shot Routine bedeutet zum Teil eine physische, aber vor allem auch eine mentale Vor­bereitung. Ein solches Ritual lässt sich in zwei Phasen aufteilen:

Vorbereitungsphase

Bereits auf dem Weg zum Ball kannst du dir überlegen, welchen Schlag du als Nächstes ausüben willst: Wo genau ist mein Ziel? Wie weit werde ich den Ball spielen? Was für eine Flug­bahn ist angebracht? Muss ich den Wind ein­berechnen? Wie reagiert der Ball beim Landen? Welche Schläger werde ich benutzen usw.

Hinter dem Ball führst du deinen Probe­schwung aus.

Währenddessen stellst du dir die Flug­bahn visuell vor und fühlst den Schwung, der den Ball zum Ziel bringen wird. Es geht darum, dass du dir visuell und auf der Gefühls­ebene vorstellst, wie du einen perfekt getroffenen Ball erlebst. Dies ist dann ein Signal fürs Gehirn, was der Körper produzieren soll – auch wenn du den Ball wahrscheinlich nie so perfekt treffen wirst! Ob du eher visuell oder gefühls­mässig schwingst, ist eine persönliche Sache. Beide Repräsen­tationen funktionieren gut. Ideal ist es natürlich, wenn du beide Sinnes­systeme voll auskostest.

Der Schlüssel in dieser Phase heisst Entschlossen­heit! Du hast den richtigen Schläger in der Hand und weisst genau, wohin dein Ball fliegen wird. Du hast die Flugbahn und den Lande­punkt mehrmals visualisiert und auch schon innerlich «gefühlt».

Durchführungsphase

Jetzt stehst du in der richtigen Position und richtest dich mit ein oder zwei Blicken genau nach dem Ziel aus. Dann geht es schnell: Ziel anschauen, Ball anschauen, schwingen. Du fokussierst dich die ganze Zeit mental auf deine Ziel-Repräsentation, d.h. auf Bild und Gefühl eines perfekt getroffenen Balles. Diese Ziel-Repräsentation hast du in der ersten Phase kreiert, verfeinert und dir eingeprägt.

Alle haben eine Pre-Shot Routine, aber die meisten führen diese unbewusst aus. Meine Empfehlung ist nicht, dass du deine Schwung­vorbereitung durch das eben Beschriebene ersetzt, sondern dass du kleine Anpassungen dort machst, wo sie dir logisch erscheinen und Sinn machen.

Beitragsbild: Adobe Stock

Rolf Stauffer

ist Inhaber, CEO und ­Head Coach von BodyMind.Golf und unterrichtet Golfer und Golferinnen aller Spielstärken seit 1995.

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