Ganz schön schräg
Hanglagen zählen zu den schwierigsten Schlägen. Sie sind schwer zu trainieren – meist nur auf dem Platz möglich – und die Einschätzung der verschiedenen Neigungen ist oft fehlerhaft.
Eine richtige Ansprechposition, um sich korrekt auf den Schlag vorzubereiten, ist ohne Zweifel wichtig, wird leider aber oft vernachlässigt.
Bergab-Lage «Set-Up»
1 Der Körper muss entsprechend zum Hang ausgerichtet werden: Die Schultern sollten parallel zur Neigung gerichtet sein und das vordere Bein belastet werden (bei Rechtshändern das linke Bein). Das Brustbein 90 Grad zur Neigung orientieren. ›› Bild 1
2 Ball-Position: Richtig wäre leicht links (vorne) von der Mitte, weil das Köpergewicht und das Brustbein nach links verlagert werden, wenn wir uns an den Hang anpassen. Ich favorisiere für Club-Golfer jedoch die Ball-Position in der Mitte, sonst triffst du eher zuerst den Boden und dann den Ball.
3 Weil der Eintreffwinkel durch den Hang steiler wird, kurvt der Ball tendenziell nach rechts. Richte deshalb deinen Körper vom Ziel aus nach links.
4 Drehe den vorderen (linken) Fuss ca. 45 Grad nach aussen, damit du beim Durchschwung das Gleichgewicht behalten kannst.
5 Schlägerwahl anpassen, denn der Ball fliegt flacher und entsprechend rollt er weiter.
Bergab-Lage «Schwung»
1 Beim Aufschwung werden die Schultern etwas mehr gekippt und der linke Arm mehr nach oben geschwungen, damit eine etwas steilere Schwungebene erreicht wird. Vorsicht: Solltest du generell von aussen nach innen schwingen, könnte deine Schwungebene schon steil genug sein.
2 Schwinge beim Durchschwung entsprechend der Hangneigung bewusst nach unten und verlagere das Gewicht nach links (vorne) ›› Bild 2
3 Nutze nur einen Dreiviertel-Schwung. Lieber ein gutes Treffmoment erzielen, als an Weite zu denken.
Bergauf-Lage «Set-Up»
1 Wie bei der Bergab-Lage muss der Köper an die Neigung angepasst werden. Das Gewicht befindet sich nun etwas mehr auf dem hinteren Bein (rechts).
2 Ball Position: nicht nach links, wie viele Golfer behaupten, sondern in der Mitte. Nicht nur wegen der Anpassung an den Hang, sondern auch, weil die Neigung die Gewichtsverlagerung behindert und dazu führt, dass die Schlagfläche viel früher schliesst.
3 Richte deinen Körper nach rechts vom Ziel aus, weil der Ball eher nach links kurvt.
4 Achte darauf, dass du das Gleichgewicht behältst. Nicht nach hinten fallen.
5 Schlägerwahl anpassen, denn der Ball fliegt höher und entsprechend weniger weit.
Bergauf-Lage «Schwung»
1 Hier wird die Schwungebene etwas flacher ausfallen. Der Ball wird eher im Aufschwung getroffen.
2 Beim Durchschwung sollte das Gewicht zentral über dem Ball bleiben oder nach vorne (links) verlagert werden, wenn das Gelände dies zulässt. Vermeide, das Gewicht nach hinten (rechts) zu verlagern, um Fehlschläge zu vermeiden.
3 Nutze nur einen Dreiviertel-Schwung, damit du ein kontrolliertes Treffmoment erzielen kannst.
Tipp: In vielen Fällen wird es hilfreich sein, wenn du eine Lektion mit einem Pro auf dem Platz vereinbarst, um genau diese Abläufe zu üben und zu verinnerlichen.
«Drill Jill» Jill Kinloch
Swiss PGA Advanced Professional German PGA Health Professional Britisch PGA Fellow Professional
Jill hat über 25 Jahre Erfahrung als Golf Professional, davon 6 Jahre als Spielerin auf der European Tour. Sie erlangte als erste Proette in der Schweiz die Auszeichnung «Advanced PGA Professional».
Viele Stammkunden beweisen ihre Qualifikation als Coach. Ihr spielerisches Können und die erfolgreichen Unterrichtsmethoden garantieren eine hohe Ausbildungsqualität. Ihre direkte und doch einfühlsame Art steigert die technischen und mentalen Aspekte des Golfens, genauso wie die Freude am Spiel.