French Luxe
Weniger Chrom, mehr Klasse: Mit dem Facelift will sich der französische SUV DS 7 gegen die kompakten SUV von Audi, BMW und Co. behaupten.
Er ist so etwas wie das Muttermodell der Marke und keinem anderen Auto hat DS so viel zu verdanken wie dem DS 7 Crossback. Schliesslich war der schillernde SUV im oberen Preissegment der Kompaktklasse bei seiner Premiere im Jahr 2018 das erste eigenständige Modell des Citroën-Ablegers und hat deshalb viel zur Emanzipation der eleganten Franzosen beigetragen.
Kein Wunder also, dass die in Paris sich zur Hälfte der Laufzeit ein bisschen mehr Mühe geben als üblich. Wo es bei Peugeot, Citroën und DS zuletzt für solche Facelifts meist nur neue Software und ein bisschen frische Schminke gab, legten Designer und Ingenieure beim DS 7 etwas kräftiger Hand an, damit man die zweite Generation auch auf Anhieb erkennen kann, wenn das neue Modell in diesen Tagen auf die Schweizer Strassen rollt.
Und der zweite Anlauf lebt vor allem vom schönen Schein: Zwar hat DS ein bisschen Lametta vom Lack genommen, sodass der schmucke Gegner von Tiguan und Co. im Schein der Boulevardbeleuchtung nicht mehr ganz so heftig flittert. Dafür gibt es im Gegenzug neue Tagfahrleuchten, die sie «Light Vail» nennen und die wie ein leuchtender Wasserfall über die Frontschürze fliessen. Und weil das Auto nicht nur besser aussehen, sondern auch dem Fahrer die Augen öffnen will, gibt es eine neue Generation digitalen Lichts. Dazu gibt es innen neben neuen Farben und Materialien ein stark erneuertes Infotainmentsystem, das besser konfigurierbar ist, direkt ins Cockpit eingelassen wurde und mit einer optimierten Spracherkennung arbeitet. Apple Carplay und Android Auto funktionieren kabellos; Parkvorgänge gelingen mithilfe einer 360-Grad-Kamera leicht.
Auch an den Motoren haben die Franzosen noch einmal gearbeitet: DS wird seinen aufgehübschten Siebner künftig nur noch mit einem reinen Verbrenner anbieten, einem 96 kW/130-PS-Diesel mit Automatik und Frontantrieb (ab 45 500 Franken). Dazu kommen gleich drei Plug-in-Hybride: Der Frontantrieb mit 165 kW/225 PS (ab 58 100 Franken) ist bereits bekannt, ebenso die Allradversion mit 220 kW/300 PS (ab 64 000 Franken).
Neu ist der DS 7 E-Tense 4×4 360 mit 265 kW/360 PS ab 75 400 Franken. Alle drei Plug-in-Hybride erhalten einen neuen Lithium-Ionen-Akku, dank dem sich zwischen 57 und 69 Kilometer stromern lassen.
Weniger auf Effizienz, dafür deutlich mehr auf Performance ist das neue Topmodell getrimmt. Im Gegensatz zur 300-PS-Version erhält er auch dann noch elektrische Unterstützung, wenn der Ladezustand des Akkus unter 50 Prozent fällt. Die rein elektrische Reichweite ist somit geringer, das Temperament umso höher. Fast schon spielerisch bringt das Team aus zwei Elektromotoren (vorne 81 kW/110 PS, hinten 83 kW/112 PS) und dem Turbo-Vierzylinder (147 kW/200 PS) die Fuhre auf Speed. 1,9 Tonnen fliegen aus dem Stand in 5,6 Sekunden auf Tempo 100. Aber Achtung: Wer sich für den neuen Spassmacher der Familie entscheidet, muss mindestens 71 400 Franken investieren und hart im Nehmen sein. Denn so straff wie dieser Sportler war bisher kein DS abgestimmt. «Weniger Komfort, mehr Fahrspass» heisst hier das ungewohnte Motto.
Seit 2018 weltweit über 120 000 DS 7 verkauft
Als Geburtshelfer einer ganz neuen Marke hat der DS 7 Crossback seinen Job bisher sehr ordentlich erledigt. Der SUV war 2018 das erste eigenständige Modell der DS Automobiles aus dem Stellantis-Konzern. Seitdem steht er auch an der Spitze des familieninternen Rankings, 42 Prozent aller verkauften DS sind Siebner. Knapp 1200 Kunden fand der DS 7 seit Marktstart in der Schweiz, weltweit wurden etwa 120 000 Stück verkauft. Immerhin, da geht noch mehr – meinte auch DS und verpasste seinem Erstgeborenen eine umfangreiche Modellpflege.
Beim Start ins zweite Leben unterzogen die Franzosen unter vielem anderem auch den Namen einer Schlankheitskur: Aus DS 7 Crossback wird schlicht DS 7.