Bei den britischen Sportjournalisten geht der Spanier Sergio García untendurch. Martin Samuel schreibt: «García will nicht eure Liebe … er will nur sackweise Kohle von den Saudis.»
Die englische Boulevardpresse ist ja nicht bekannt dafür, besonders zimperlich zu sein. Das bekommt nun auch der langjährige Publikumsliebling und Medien-Darling Sergio García zu spüren. Obwohl der Spanier mit insgesamt 25,5 erspielten Punkten der aktuell erfolgreichste Ryder-Cup-Spieler aller Zeiten ist, wird er in den englischen Medien arg beschimpft.
Warum? Weil er nach seinem eher schwachen Auftritt beim 150. The Open in St. Andrews bekannt gab, dass er bei der PGA European Tour wohl nicht mehr antreten werde, «weil man mich nicht liebt». Das war zu viel für Martin Samuel von der «Mail Online». Und so tat der Journalist das, was man in englischen Boulevardmedien macht: den Gegner zerlegen. Ein paar Auszüge:
- «García will keine Liebe, er will Geld. Sackweise. Garcías Ärger scheint auf die unzureichenden Bezahlung einer Tour zurückzuführen zu sein, die ihm bisher immerhin über 50 Millionen Franken Preisgeld eingebracht hat, wobei seine Rente doppelt so hoch geschätzt wird. Anscheinend nicht genug.»
- «Was denkt er wohl, wie viel Geld er für den schwachen 68. Platz beim The Open hätte bekommen sollen?» «Seit seinem Sieg beim US Masters 2017 war García bei keinem Major besser als auf einem geteilten 19. Platz – und das bei 21 Versuchen.»
- «Bei diesen 21 Versuchen hat er den Cut 13 Mal verpasst. Angesichts dieses Leistungsniveaus ist es schwierig, zu verstehen, dass er sich unterbezahlt fühlt.»
- «García hat hervorragend von der PGA Tour gelebt. Er soll mit dem Jammern aufhören!»