Elena Moosmann tritt Mitte September am VP Bank Swiss Ladies Open an und träumt vom Sieg an ihrem Heimturnier. Im Interview gibt sie Einblick in ihr neues Leben als Proette – und macht klar, dass ein Sieg in Holzhäusern durchaus realistisch ist.
INTERVIEW: THOMAS BOROWSKI | FOTOS: ZVG
«Ready to take-off» titelte dieses Magazin im August 2022, um den Status der damals besten Amateurgolferin der Schweiz zu beschreiben. Elena Moosmann stand im Vorfeld des VP Bank Swiss Ladies Open im Migros Golfpark Holzhäusern, des grössten Frauen-Golfturniers der Schweiz, in den Startlöchern zu ihrer Profikarriere. Heute, ein Jahr später, ist die Zugerin erfolgreich auf der Ladies European Tour Access Series als Proette unterwegs. Ihr vierter Rang in der LETAS-Jahreswertung (Stand Ende Juli 2023) deutet darauf hin, dass der Schritt in die LET-Elite nur eine Frage der Zeit ist. Zwischen zwei Turnieren nahm sie sich Zeit, die vergangenen Monate und ihre gesammelten Erfahrungen in einem Interview zu schildern.
Elena Moosmann, vor einem Jahr sprachen wir über deinen bevorstehenden Schritt ins Profigolf und deine Erwartungen. Seit Januar bist du nun auf der LETAS-Tour. Wie sind deine Eindrücke?
Golf als Vollzeitjob auszuüben, gefällt mir sehr. Die Dichte der Turniere auf der LETAS-Tour ist hoch, das mag ich. Spielerisch ist das Niveau noch besser geworden, man muss von Anfang an vorne mitspielen, um sich klassieren zu können. Ich mag diese ganze Atmosphäre und liebe es, die Spielerinnen wöchentlich wiederzusehen. Neu ist sicher, dass ich meine Reisen von A bis Z selber planen muss, denn in meiner Zeit als Amateurin übernahm Swiss Golf die Organisation fast aller Reisen. Jetzt kümmere ich mich mithilfe meiner Mutter selbst darum. Wir sind schon sehr gut eingespielt – auch wenn ich mal kurzfristig etwas umplanen muss, klappt das super.
Wie gehst du damit um, dass du nun Spielerinnen aus ganz Europa konkurrenzierst?
Ich mag dieses internationale Flair und habe mich bereits mit einigen anderen Spielerinnen angefreundet. So können wir uns manchmal an den Turnieren die Unterkunft und das Auto teilen. Aber auch in der Freizeit etwas zu unternehmen, sich auszutauschen oder beim Training etwas zu üben, macht gemeinsam mehr Spass.
Bei unserer letzten Begegnung nanntest du den Driver als deinen Lieblingsschläger. Hat sich auf der LETAS etwas daran geändert?
Nein, der Driver ist immer noch mein liebster Schläger. Und ich habe in den vergangenen Monaten an meinem Kurzspiel und dem Putten gearbeitet – insgesamt geht alles in die richtige Richtung. Ich muss einfach noch etwas Geduld haben, wenn etwas im Turnier nicht sofort gelingt.
Wie zufrieden bist du mit deinen bisherigen Resultaten?
Ich bin zufrieden. Das Flumserberg Ladies Open im Mai mit meinem dritten Platz war ein super Turnier. Derzeit stehe ich im LETAS-Ranking mit neun Turnierteilnahmen auf Rang 4 und habe rund 10 000 Franken Preisgeld gewonnen, wobei ja ein grosser Teil davon gleich wieder als Steuern weggeht.
Und mit welchen Erwartungen blickst du dem VP Bank Swiss Ladies Open entgegen?
Ich freue mich sehr darauf, schliesslich findet das Turnier vor meiner Haustüre statt. Ich hoffe auf viele Fans, welche uns Schweizerinnen unterstützen. Ich habe sehr gute Schläge, bin im kurzen Spiel besser geworden, und genau das möchte ich dann in Holzhäusern auch abrufen können. Und natürlich wäre es ein grossartiges Erlebnis und mein Traum, das Turnier zu gewinnen!
Elena Moosmann: «Der Driver ist immer noch mein liebster Schläger.»
4. VP Bank Swiss Ladies Open
Vom 15. bis 17. September 2023 messen sich die besten Golferinnen Europas im Migros Golfpark Holzhäusern. Das live auf SRF übertragene Turnier ist das einzige der Ladies European Tour in der Schweiz. Die Schweizerinnen Elena Moosmann, Sarah Uebelhart und Victoria Monod sind vom Veranstalter gesetzt. Sie spielen mit um das Preisgeld von 300 000 Euro. (tbo)