Die Kunst der Konzentration

Du liegst mit einem ein­fachen Chip kurz vor dem Green. Ein letzter Blick zum Loch… dann niest der Mit­spieler. Kein Problem, wenn du die Tipps von Mental Coach Rolf Stauffer kennst.

Du spielst auf einem kurzen Par-5-Loch und liegst mit einem ein­fachen Chip kurz vor dem Green. Du ent­schei­dest, wie du spielen willst, wählst deinen Schläger, machst zwei Übungs­schwünge, stehst zum Ball, richtest dich ein, machst deinen letzten Blick zum Loch. Und dann passiert es… der Mit­spieler niest. Deine Konzen­tration ver­schwin­det.

Deine Konzentration verschwindet. Du über­legst, noch­mals anzu­fangen, willst aber nicht alle warten lassen. Du ver­suchst, deinen Fokus wieder zu finden, schwingst, triffst den Ball dünn und siehst zu, wie er über das Grün hinaus­rast. Viele Leute sagen mir, dass sie sich nicht ganze 18 Löcher konzen­trieren können. Doch dabei geht es nicht um unge­nügende Konzen­tration, sondern darum, dass viele Spieler nicht wissen, worauf sie sich fokus­sieren sollen.

Bausteine für einen optimalen Fokus

  • Wissen, welche Gedanken dein Spiel unterstützen: Diese Gedanken sind mentaler und nicht technischer Natur. Sie haben mit dem Prozess des Spiels zu tun, d.h. mit dem Resultat deines der­zeitigen Schwungs und liegen inner­­halb deiner Kontrolle. Deine Gedanken geben deinem Gehirn ein klares Signal, was du er­reichen möchtest, und nicht, wie du das jetzt erreichen wirst.
  • Auf Zielrepräsentation fokussieren: Du musst heraus­finden, welche Schlüssel­gedanken für dich funk­tionieren. Visuelle Menschen stellen sich beispiels­weise Bilder einer perfekten Flug­bahn vor. Gefühls­menschen dagegen fühlen einen optimal getroffe­nen Ball bereits vor und wäh­rend des Schwungs.
  • Strategien gegen Ablen­kungen: Du musst erkennen, dass deine Gedanken nicht spiel­unterstützend sind. Unter­breche diese und lasse sie los. Dann kannst du dich wieder auf deine Ziel­reprä­sentation konzen­trieren. Falls dir das nicht gelingt, fange deine Pre-­Shot-­Routine von vorne an!

Zielrepräsentation: Worauf konzentrieren?

Es gibt viele Möglich­keiten, wie du das Resultat oder Ziel deines Schwungs mental reprä­sentieren kannst.

Auf der visuellen Ebene:

  • gesamte Flug- und Rollbahn – Landepunkt

Auf der auditiven Ebene:

  • Ton des Treffmoments – das Zischen des Schwungs

Auf der Gefühlsebene:

  • Gefühl des Treffmoments – ein rhythmischer, locke­rer Schwung

Gehe auf die Driving Range und spiele mehrere Bälle mit einem dieser Gedanken (als Resultat deines Schwungs) im Kopf. Achte darauf, dass du an nichts anderes denkst. Du wirst schnell merken, ob dieser Gedanke dein Spiel unterstützt oder nicht. Wieder­hole diesen Prozess mit den anderen Gedanken, bis du alle drei Sinnes­systeme auspro­biert hast. Danach mache dasselbe mit zwei Gedanken kombi­niert, bis du die ideale Version kennst. Dies ist nun deine Ziel­reprä­sentation, worauf du dich bei jedem Schwung fokus­sieren solltest.

Beitragsbild: iStock

Rolf Stauffer

ist Inhaber, CEO und ­Head Coach von BodyMind.Golf und unterrichtet Golfer und Golferinnen aller Spielstärken seit 1995.

Sonstiges Laden Sie mein Buch «7 Schlüssel zu mehr Konstanz in Golf» von der untenstehenden Adresse ­kostenlos herunter und Sie erhalten wöchentliche Video-Tipps aus der Serie ­«Besser Golfen in 60 Sekunden».

> Buch herunterladen

Weitere Beiträge