Die Kunst der Konzentration
Du liegst mit einem einfachen Chip kurz vor dem Green. Ein letzter Blick zum Loch… dann niest der Mitspieler. Kein Problem, wenn du die Tipps von Mental Coach Rolf Stauffer kennst.
Du spielst auf einem kurzen Par-5-Loch und liegst mit einem einfachen Chip kurz vor dem Green. Du entscheidest, wie du spielen willst, wählst deinen Schläger, machst zwei Übungsschwünge, stehst zum Ball, richtest dich ein, machst deinen letzten Blick zum Loch. Und dann passiert es… der Mitspieler niest. Deine Konzentration verschwindet.
Bausteine für einen optimalen Fokus
- Wissen, welche Gedanken dein Spiel unterstützen: Diese Gedanken sind mentaler und nicht technischer Natur. Sie haben mit dem Prozess des Spiels zu tun, d.h. mit dem Resultat deines derzeitigen Schwungs und liegen innerhalb deiner Kontrolle. Deine Gedanken geben deinem Gehirn ein klares Signal, was du erreichen möchtest, und nicht, wie du das jetzt erreichen wirst.
- Auf Zielrepräsentation fokussieren: Du musst herausfinden, welche Schlüsselgedanken für dich funktionieren. Visuelle Menschen stellen sich beispielsweise Bilder einer perfekten Flugbahn vor. Gefühlsmenschen dagegen fühlen einen optimal getroffenen Ball bereits vor und während des Schwungs.
- Strategien gegen Ablenkungen: Du musst erkennen, dass deine Gedanken nicht spielunterstützend sind. Unterbreche diese und lasse sie los. Dann kannst du dich wieder auf deine Zielrepräsentation konzentrieren. Falls dir das nicht gelingt, fange deine Pre-Shot-Routine von vorne an!
Zielrepräsentation: Worauf konzentrieren?
Es gibt viele Möglichkeiten, wie du das Resultat oder Ziel deines Schwungs mental repräsentieren kannst.
Auf der visuellen Ebene:
- gesamte Flug- und Rollbahn – Landepunkt
Auf der auditiven Ebene:
- Ton des Treffmoments – das Zischen des Schwungs
Auf der Gefühlsebene:
- Gefühl des Treffmoments – ein rhythmischer, lockerer Schwung
Gehe auf die Driving Range und spiele mehrere Bälle mit einem dieser Gedanken (als Resultat deines Schwungs) im Kopf. Achte darauf, dass du an nichts anderes denkst. Du wirst schnell merken, ob dieser Gedanke dein Spiel unterstützt oder nicht. Wiederhole diesen Prozess mit den anderen Gedanken, bis du alle drei Sinnessysteme ausprobiert hast. Danach mache dasselbe mit zwei Gedanken kombiniert, bis du die ideale Version kennst. Dies ist nun deine Zielrepräsentation, worauf du dich bei jedem Schwung fokussieren solltest.
Beitragsbild: iStock
Rolf Stauffer
ist Inhaber, CEO und Head Coach von BodyMind.Golf und unterrichtet Golfer und Golferinnen aller Spielstärken seit 1995.
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