VW legt seine Freizeit-Ikone California neu auf. Auf der Langversion des T7 Multivan basierend, hat er wieder ein Aufstelldach – und ist erstmals als Plug-in-Hybrid erhältlich.
Gut 280 000-Mal hat Volkswagen seit 1988 sein Reiseund Freizeitmobil California weltweit verkauft. Seit jeher punktet es bei seinen Fans mit cleveren Ideen bei vielen Details, vor allem aber mit seiner Alltagstauglichkeit. Dank seiner Aussenmasse dient er unter der Woche als praktisches Familienauto, als Grossraumkombi für die Fahrt ins Büro oder als Elternmobil für den Shuttledienst in die Kita oder die Schule. Doch an den Wochenenden oder in den Ferien verwandelt sich der VW in ein Wohnmobil mit Schlafmöglichkeit im Zwei-Meter-Bett unter dem Aufstelldach und überrascht mit einer Küchenzeile, die bei geöffneter Heckklappe nach hinten herausgezogen werden kann. Hinzu kommt auf Wunsch eine Store für lauschige Abende unter freiem Himmel.
California-Fans mussten Geduld haben. Schon vor drei Jahren erschien der Multivan auf Basis der modernen MQB-Plattform, doch erst jetzt wird der beliebte Camper auf die Höhe der Zeit gebracht. Die VW-üblichen Assistenzsysteme sind allesamt teils serienmässig, teils gegen Aufpreis zu haben. Die Bandbreite reicht vom Abbiegeassistenten bis hin zum «Travel Assist», der teilweise bereits Funktionen des autonomen Fahrens beherrscht.
Frischer Wind weht auch unter der gewohnt kurzen Motorhaube. Käufer können unter drei Systemen auswählen. Am gefragtesten dürfte wieder der Zweiliter- Turbodiesel mit 110 kW/150 PS werden. Der gleich grosse Benziner TSI leistet 150 kW/204 PS. Treiben diese beiden klassischen Verbrenner die Vorderräder an, kommt mit dem neuen Plug-in-Hybrid auch wieder Allradantrieb in den California. Hier übernimmt ein EMotor die Kraftübertragung an die Hinterachse. In Kombination mit einem 1,5-Liter-Benziner leistet das Duo beachtliche 180 kW/245 PS. Die elektrische Reichweite könnte je nach (schonender) Fahrweise bis zu 100 Kilometer betragen. Mehr verrät VW derzeit noch nicht. Zunächst werden ab diesem Monat nur die beiden Verbrenner bestellbar sein.
Noch ist die Serienausstattung der verschiedenen Varianten ebenso unbekannt wie die Kosten für die vielen Extras, von denen einige die Herzen der Campingfans höher schlagen lassen. Weil der Neuling – der New California – 27 Zentimeter länger wurde, gibt es mehr Raum für Insassen und die vielen Kleinigkeiten, die im Campingurlaub unverzichtbar sind. So ist die Küchenzeile in den Varianten «Coast» und «Ocean» seitlich eingebaut. Die Schränke bieten eine praktischere Aufteilung als im Vorgänger. Die Gasflasche kann jetzt durch eine kleine Tür im Laderaum erreicht werden. Es gibt einen Anschluss für eine Aussendusche oder einen Ausziehkühlschrank. Die beiden Vordersitze sind um 180 Grad zum Sitzbereich hin drehbar, die Sitzbank des Vorgängers wurde durch Einzelsitze ersetzt. So kann schnell eine weitere Liegefläche entstehen, damit zum Chillen nicht unters Aufstelldach gekrabbelt werden muss.
Besonders cool: Volkswagen Nutzfahrzeuge präsentiert mit dem New California dank nun zwei Schiebetüren ein neues Drei-Raum-Konzept für den Stellplatz. Der grosse Innenraum sowie die Räume rechts und links der Schiebetüren verschmelzen dabei im Sommer zu einem grosszügigen Lebensraum in der Natur.
Trotzdem bleibt der California im Vergleich zu grösseren Wohnmobilen ein vielseitiges Campingmobil, das beim Abstecher in die City in Parkhäuser passt und zu Entdeckungstouren ausserhalb von Campingplätzen einlädt. Die Preise? Die hält VW noch geheim.