Ballgefühl auf dem Putting Green

Das Ballgefühl beim Putten ist eine Schlüsselfähigkeit, um einen guten Score nach Hause zu bringen.

Im Golf gibt es fast nichts Schlimmeres, als vorerst erfolgreich das Green eines Par 4-Lochs mit zwei wunderbaren Schlägen zu erreichen und dann mit 3 Putts ein Bogey zu spielen!

Für gute Resultate sind die mentalen Aspekte wie Vertrauen, Loch, Rolllinie und Rollgeschwindigkeit sehr wichtig. Die Technik sollte in Ordnung, muss aber nicht perfekt sein. Vertrauen heisst, dass du bewusst die Kontrolle der Bewegung aufgibst und mit Instinkt puttest. Du verinnerlichst, was du erreichen willst, aber du überlegst dir nicht, wie du das tun wirst.

Mit einem guten Ballgefühl kannst du die Rollgeschwin­digkeit und Distanz sehr präzise bestimmen. Die meisten 3-Putts entstehen, weil die Geschwindigkeit falsch war, nicht, weil der Ball in die falsche Richtung gespielt wurde. Distanz und Richtung sind natürlich voneinander abhängig. Du kannst z.B. den gleichen Putt mit verschiedenen Geschwindigkeiten und mehr oder weniger Break spielen.

Ballgefühl entwickeln:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du ein gutes Ballgefühl auf dem Putting Green aufbauen kannst. Trainiere wie folgt:

Übe das Putten aus vielen unterschiedlichen Distanzen. Trainiere mit allen möglichen Neigungen: Breaks von links und rechts, herauf und herunter. Das Ziel ist, dass du auf dem Platz niemals einen unbekannten Putt antriffst.

Benutze nur einen Ball zum Üben und wechsle immer das Ziel. Auf dem Platz hast du nie die Möglichkeit, einen Übungsputt durchzuführen!

Trainiere auf einem Green, welches ähnliche Eigenschaften hat wie die Greens auf dem Platz, wo du danach spielst.

Übe unter Turnierbedingungen, vergesse also die Technik, konzentriere dich auf mentale Gedanken. Führe für jeden Putt deine Preshot-Routine durch. Versuche turnierähnlichen Druck zu simulieren. Dies kannst du tun, indem du Spiele gegen dich selbst kreierst und das Green zum Beispiel erst verlässt, wenn du 15 verschiedene eineinhalb Meter Putts der Reihe nach versenkt hast.

Eine meiner Lieblingsübungen ist das Blind-Putten. Bereite dich ganz normal auf einen Putt vor. Kurz bevor du ihn durchführst, schliesst du die Augen. Sobald der Ball am Rollen ist, überlege spontan und so schnell wie möglich, wo genau er zum Stillstand kommen wird. Ist er z. B. 15 cm zu kurz oder 70 cm zu lang? Wie viel rollte er nach links oder rechts? Erst jetzt darfst du die Augen öffnen und zusehen, wohin sich der Ball tatsächlich bewegt.

Fazit
Ein gutes Ballgefühl auf dem Putting Green kannst du am besten trainieren, indem du alle möglichen Putts übst. Lasse von der Technik los und spiele mit Instinkt. Jedes Mal, bevor du auf dem Platz spielst, gehst du für 10 bis 20 Minuten auf das Putting Green und machst ein paar der oben genannten Übungen. Mehr braucht es nicht. Probiere es doch aus. In ein paar Wochen wirst du feststellen, wie deine Scores heruntersausen.

Beitragsbild: iSTOCK

Rolf Stauffer

ist Inhaber, CEO und ­Head Coach von BodyMind.Golf und unterrichtet Golfer und Golferinnen aller Spielstärken seit 1995.

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