Abwechslung zum Erfolg
Der Ball liegt Mitte Fairway, es sind noch 47 Meter bis zur Fahne und kein Hindernis zu überwinden – sieht einfach aus, oder?
Tatsächlich aber zittern viele Golfer die Knie vor diesen kleinen, kurzen Schlägen. Denn oft fehlt es an Klarheit, welchen Schläger man mit welchem Schwungumfang nun spielen sollte.
Und so grausam die Wahrheit auch ist: Dieser Schlag entscheidet über dein Schlagergebnis. Ein guter Spieler spielt neben die Fahne und hat die Chance, mit einem Putt einzulochen. Unglückliche Spieler toppen den Ball über das Grün und haben auf der anderen Seite des Grüns denselben Pitch nochmals vor sich – mit dem negativen Gefühl, dass es eben schon einmal nicht geklappt hat.
Woher kommt dieses Problem?
Den vollen Schwung haben wir schon Tausende von Malen ausgeführt, doch bei 47 Metern kann ich keine volle Ausholbewegung machen und nicht im gewohnten Schlagrhythmus durchziehen. Ich müsste also kürzer ausholen oder langsamer schwingen. Warum haben wir damit Probleme? Weil wir falsch üben – wir üben monoton. Wir trainieren immer den vollen Schlag, zwar mit verschiedenen Schlägern, aber es bleibt immer dieselbe grosse Bewegung und schnelle Ausführungsgeschwindigkeit.
Was brauche ich, um gut zu pitchen?
Drei verschieden lange Ausholbewegungen und drei Wedges – daraus ergeben sich neun Distanzen.
Um ein guter Pitcher zu werden, solltest Du mindestens drei Wedges im Bag haben. Fast alle Tourspieler haben übrigens vier Wedges im Bag! Ich empfehle dir, neben dem SW (56 Grad) und PW (44 Grad) ein Gapwedge (GW 50 Grad) einzusetzen. Dieser Schläger soll die grosse Lücke zwischen Sand- und Pitchingwedge schliessen, denn das PW entspricht einem Eisen 10 und das SW einem Eisen 12.
Wie kann ich meine Distanzen feststellen?
Schlage jeweils zehn Bälle mit deinem Sandwedge, Gapwedge und deiner Pitchingwedge. Stelle mit Entfernungsschildern, einem Launch Monitor oder deinem Distanzmesser fest, wie weit Du geschlagen hast, und trage das Ergebnis in eine Tabelle ein.
Führe denselben Ablauf nochmals mit den verkürzten Aufschwüngen aus, dem ⅓-Pitch (Ausholen bis 8.00 Uhr) und dem ⅔-Pitch (Ausholen bis 9.30 Uhr). Durchgeschwungen wird bis zum vollen Finish. So könnte dein Ergebnis aussehen:
Überprüfe deine Distanzen an mehreren Trainingstagen. Das wird dir viel Sicherheit geben und so wirst du viele Schläge sparen, denn wer öfter auf dem Grün liegt, spart sich nervtötende Rettungsaktionen und erhöht die Chance auf ein gutes Ergebnis.
Wer diesen Ansatz erlernen möchte, kann sich gerne an einem Freitag zum Gruppenkurs Kurzes Spiel von 9.30 bis 15 Uhr im Swiss Golf Park in Wädenswil anmelden.
Ralf Lehmann
PGA Master Professional
Wissenswertes Ralf Lehmann hilft Golfern
seit 25 Jahren mit einfachen und effektiven Methoden, ihr spielerisches Potenzial zu entfalten. Er ist seit über zehn Jahren in der Swiss PGA registriert und hat unter anderem folgende Ausbildungen absolviert: PGA Master Professional, Diplom Sportpädagoge (Universität Tübingen), TPI-zertifizierter Golf-Fitnesscoach, Experte für Rhythmus- und kurzes Spiel. Ausserdem wurde er von «QualiCert» als gesundheitswirksamer Golf Pro zertifiziert und referierte für das Bundesamt für Sport in Magglingen.